«Lenjas Bericht über unsere Überfahrt nach Sri Lanka»
12.1.2018
Heute Morgen früh, um ca 7:00 Uhr fuhren wir endlich endlich von Thailand los. Wir warteten jetzt schon lange auf Wind und jetzt hat der Grip zwar leichten und nich immer bleibenden Wind gemeldet aber immerhin. Doch als wir von Phuket Island weg fuhren, war das Meer spiegelglatt und es hatte nicht zwei knoten Wind. Umkehren wollten wir nicht mehr, so motorten wir halt. Doch bald stellten wir den Motor wieder ab, nicht aus technischen Gründen sondern weil es einfach so heiss war. Es hatte kein Wind keine Wolken und die Sonne knallte vom dunstigen Himmel auf uns herab. So hüpften wir kurz in das kilometertiefe glasklare Wasser, was eine willkommene Abkühlung war. Als es danach noch ein dickes Frühstück gibt, ist die Stimmung, die während dem motoren immer ein wenig sinkt, schon viel besser. Dann leben wir uns auch schon wieder einwenig in unseren See-Alltag ein. Doch am Nachmittag, nach ein paar Stunden Schule, kam plötzlich eine grössere Schule Delfine auf uns zu und tummelten sich an unserer Bugwelle. Wir waren ganz aufgeregt weil es so viele waren und wir schon seit Australien keine mehr gesehen haben. Darum schossen wir sicher tausend Fotos! Sie blieben rech lange, wahrscheinlich auch weil es weit und breit auch nichts anderes als glattes Meer hatte. (Land sah man schon nicht mehr). Am Abend bei Sonnenuntergang, nachdem wir einen weiteren Badestop eingelegt hatten und während wir gerade alle zusammen ein Hörbuch hörten(und ich zeichnete) kamen die Delfine sogar nochmal und man sah nur ihre dreieckigen Rückenflossen vor dem roten Himmel. Wie auf einer Postkarte. Doch schon bald danach wurde es stockdunkle Nacht, ohne einen Mond oder Sterne, und gleich nach einem lustigen Film, den wir im Cockpit schauten, gingen Neele und ich ins Bett. Schliesslich müssen wir ja dann bereit für unsere Nachtwache sein…Kaum waren wir unter dem Leintuch, Kahm ein kleiner Squoll. Plötzlich hatten wir 20 kn Wind und es fing an wie aus Kübeln zu regnen. Doch nur kurz. Der Wind aber blieb und wir konnten die ganze Nacht über segeln! Juhu! Endlich
13.1.2018
Der Wind blieb nicht nur die ganze Nacht, sondern auch den ganzen heutigen Tag über beständig. Wenn auch nicht viel, so reicht es dennoch das wir mit ausgebaumter Genua und ausgebaumten Sturmsegel Papillon, langsam segeln können. Und erst in der Nacht muss Mami den Motor wieder anwerfen. Es ist unglaublich wie schnell sich Wellen mit ein bisschen Wind aufbauen können. Doch so sind die Wellen heute morgen sicher 2 Meter hoch und die See ist wegen Strömungen eine zeitlang sehr kabelig. Deswegen wirft es uns ganz schön hin und her. Doch am Nachmittag wird es besser und wir benutzen sogar für eine kurze Zeit unsere Hydrovane. Und machen Bootcamp. Alles in allem war es ein schöner und ruhiger Tag. Das einzige traurige war als wir am Morgen sicher eine halbe Stunde durch Plastikabfall fahren mussten! Mitten im Meer! Soviel das Papi danach während dem fahren und im Wellengang unter das Schiff tauchen musste, um den Propeller frei zu machen! Anders als gestern, hatte es heute eine Sternenklare Nacht.
14.1.2018
Das Wetter blieb den ganzen Tag gleich wie Gestern. Das heisst wir können weiterhin mit ca. 3 Knoten segeln. Für uns ist das sehr langsam aber im Moment sind wir froh wenn wir segeln können. Jedoch verzögert sich unsere Überfahrt deswegen um so manchen Tag. Die See hat sich inzwischen beruhigt und das Wetter an sich ist traumhaft! Keine Wolken, Sonnenschein und Sternenklare Nächte!
15.1.2018
Heute haben wir noch weniger Wind und wir müssen die nächsten 24 Stunden motoren. Was ziemlich hart für uns ist, da es das erste mal ist, wo wir auf einer Überfahrt so wenig Wind haben und so langsam sind. Und da wir eigentlich mit mehr Wind gerechnet haben. Das Meer ist recht ruhig und wallt nur noch sachte auf und ab. Am späten Vormittag bekommen wir kurz ein Durcheinander mit der Zeit und wir merken, dass wir schon wieder eine Zeitgrenze überfahren haben und müssen unsere Uhren um 2 h zurückstellen. Am Mittag während der Schule kommen noch kurz eine kleine Gruppe scheuer Delfine und am Nachmittag wird es so heiss, das wir einen Badehalt einlegen, um zu duschen. Es wird ein sehr schöner Abend bei dem Neele Spagetti kocht und es einen wundervollen Sonnenuntergang gibt, den wir am Bug geniessen.
16.1.2018
Es hat immer noch sehr wenig Wind doch zur Abwechslung wollen wir es heute mal it unserem Spinnaker versuchen. Er ist schon ziemlich alt und schwach und wir mussten ihn schon mehrere male flicken, weshalb wir uns bis jetzt noch nicht getraut haben ihn zu benutzen. Doch es hat fast keine Wellen und so montieren wir ihn und konnten den ganzen Tag zwischen 3 – 4.5 kn segeln. Es ist heute etwas dunstiger, doch noch genauso heiss und sonnig wie in den letzten Tagen. Am Abend nehmen wir unseren Spinnaker zur Sicherheit wieder runter und motoren die Nacht hindurch.
17.1.2018
Heute sind wir nach 5 tagen in der Mitte unseres Trips angekommen und Morgens um 6am kam urplötzlich ein anständiger Wind auf und wechselte seine Richtung von achtern nach querab, also 90 Grad! Eigentlich sollte der Wind, nach einem schnell mit dem Satelitentelefon heruntergeladenen Grip erst in ein paar Tagen kommen. Aber das war uns egal, so räumten wir geschwind die Spinnakerbäume weg und rollten die Segel aus.Mit Freuden konnten wir jetzt mit doppelter Geschwindigkeit losrasen. Der Himmel ist den ganzen Tag bewölkt und es ist mit dem Wind angenehm kühl. Wir machen heute keine schule so können wir den Tag spiele spielen,Musik und Hörbücher hören, zeichnen und lesen. Ich lese Neele am Bug aus meinen Buch vor und wie immer schläft sie dabei ein (obwohl es ein mega spannender Krimi war!!!) Am Abend kocht Papi und wir schauen den Film:«The Hangover2» Hoffentlich bleibt dieser Wind.
18.1.2018
In der Nacht hatten wir ein paar kleine Squolls, doch am Morgen ist es wieder ruhig und es hat wieder strahlend schönes Wetter. Der Wind bleibt und so können wir bei ca. 15-20 kn Wind immer über 6 kn fahren! Wir benutzten den ganzen Tag die Windsteuerung, was zeitweisen zu ein bisschen Kurs Veränderung führte. Am Nachmittag fingen wir noch einen Mai Mai, also eine Goldmakrele was Neele zum Jubeln brachte. Und die es dann zum Abendessen gab. Nach dem Film:«Pitch perfect» fing die Nachtwache an.
19.1.2018
Am Morgen früh, während Neeles Wache, kam plötzlich ein Sri Lankanisches Fischerboot hinter dem Segel hervor und fuhr ganz nah vorbei. Sie waren nur neugierig doch sie jagten uns schon einen Schrecken ein! Doch zum Glück war das Wetter wieder wunderschön und klar, und der Zwischenfall war bald vergessen. Am Nachmittag nehmen wir eine Eimerdusche und gleich danach reisst es uns fast die Angelrute weg. Ein riesiger Thunfisch ist dran,doch wir fahren 7.5kn und der Fisch zieht sehr kräftig, damit wir ihn einholen können, müssen wir zuerst langsamer werden. Als wir ihn auf dem Deck haben, entfernt papi den Hacken und lässt den Fisch gehen. Er würde nur wochenlang in der Gefriertruhe sitzen. Neele war enttäuscht, doch nach Bolognese zum Znacht war alles wieder vergessen.
20.1.2018
Heute hat es noch mehr Wind und wir gleiten nur so uber, die jetzt recht hohen Wellen. Die Gischt spritzt übers Deck und während den Zmorge, kommen Delfine in den Wellen herangesurft und vergnügen sich am Bug. Als wir nach vorne gingen, bekamen wir mehr als einmal eine Salzwasserdusche und klammerten uns an allem haltbarem fest. Als wir wieder im sicheren Cockpit sassen, waren wir platschnass.Die Wellen sind jetzt hoch und wir schaukeln sehr. Doch wir geniessen unsere Geschwindigkeit, im Gegensatz zum Anfang des Trips, sehr! Am späten Nachmittag fingen wir wieder einen grossen Thuna den wir aber auch der Freiheit überliessen. Am Abend wird es wegen dem Wind richtig kühl und wir verkriechen uns alle im Salon.
21.1.2018
Als ich heute morgen aufwachte, ist es ganz ruhig und man sieht schon schwach das Land. Weil wir in den letzten Tagen so schnell waren, konnten wir die Verzögerung der ersten Zeit aufholen und hatten wie geplant einen Durchschnitt von 5,5knoten und 9 tage.Hier wimmelt es nur so von neugierigen Fischerbooten. Das Meer ist jetzt hinter der Insel ganz ruhig und Wind hat es auch keinen mehr, so motoren wir die letzen Meilen an der Küste entlang, wo es schon nach Holzfeuer, fisch, curry und Blumen riecht, nach Galle. Dort angekommen legen wir an einer Mauer an und machen den ersten Schritt an Land.Nach ein paar Stunden sind wir fertig einklariert. Wir sind das einzige Segelschiff hier. schon jetzt laufen Kühe an uns vorbei und es ist alles staubig. Am Abend machen wir eine kleine Stadttour und essen scharf Znacht.
Wir freuen uns schon mehr von Sri Lanka 🇱🇰 zu sehen…..
L.K