31. Australien Korallenküste

Die hübsche «Lady Musgrave» und der Wind treibt uns nach zwei Nächten wieder weiter.

25. April 2017

Am frühen Morgen vor Sechs Uhr hoben wir den Anker für Lady Musgrave. Wir hatten etwa 60 Sm vor uns mit Wind von hinten. Der Trip verlief bei anfangs weniger Geschwindigkeit und danach mit ein bisschen mehr Speed, welches gut war, ereignislos und gut. Wir waren um die Geschwindigkeitserhöhung froh, weil wir nicht zu spät in dem Korallenriff ankommen wollten. Wir wollten noch gute Sicht haben. Trotzdem wäre es weniger schlimm gewesen, wäre es auch ein bisschen später geworden: Wir hatten die Koralleninsel auf unserem App «Ovital Map» das Google Maps Bilder speichert, heruntergeladen. Wir konnten nun jeden Korallenkopf auf dem Satellitenbild gut sehen und umfahren… Beruhigend. Im warmen Abendlicht machten wir die Durchfahrt in die Lagune von Lady Musgrave kurz nachdem noch ein anderer Segler hineingefahren war. Der Ankergrund war weisser Sand, fast ohne Korallen auf ca 8m. Das Wasser das wir unter unserem Kiel hatten, liess unsere Herzen hüpfen! So klar und türkisfarben. Es ist einfach einzigartig und ein Anblick wie Seelenbalsam! 

Die erste Nacht im Riff wussten wir wird extrem ruhig werden. Es war null Wind angesagt und die Boote vor Anker standen am Morgen alle in irgendeiner anderen Richtung. Das Wasser lag klar und türkisfarben um uns. An diesem perfekten Tag auf Lady Musgrave wollten wir die Schule mal Schule sein lassen und den Tag mit auskundschaften verbringen. Um zehn waren wir schon am schnorcheln, zum letzten Mal waren wir in Neukaledonien geschnorchelt (abgesehen von Tangalooma/Brisbane, wo die Wracks waren) und es war toll. Später legten wir bei der kleinen Insel an und spazierten barfuss über die schmalen Waldpfade, die über und über mit Vogelkacke waren. Die Insel ist berühmt für viele Vogelarten und grosse Schwärme die hier halt machen um dann weiter bis nach Russland zu fliegen. Auf der Insel ist es auch möglich zu campieren, es gibt eine Fährverbindung von Bundaberg. 

Gegen späteren Nachmittag wollten wir nochmals schnorcheln gehen. Wir hatten vor, im Pass (der Durchfahrt in das Riff) mit der eingehenden Strömung uns treiben zu lassen. In den Tuamotus haben wir das erste mal davon gehört, dass Leute das machten und es tönte verlockend. Damals hatte sich aber für uns keine Gelegenheit ergeben. Wir fuhren also mit dem Dinghi und einer langen Leine daran, gegen die einlaufende Strömung durch den Pass in Richtung Ausgang. Dort hüpften wir aus dem Beiboot und liessen uns wieder ins Atoll hineintreiben! Es war ein kurzer Spass, bald schon waren wir wieder drin und weils so schön war, machten wir es gleich nochmals! Danach fuhren wir noch ein Stück weiter zu einem andern Riff. Dort schwamm dann majestätisch ein Weissspitzen-Riffhai unter uns durch. Neele war sowieso im Beiboot geblieben und Lenja hatte nach der Begegnung keine Lust mehr zum Schnorcheln! Verständlich. Zudem wurde es auch langsam kühler. Die Winterzeit hier in Queensland machte sich bemerkbar mit der Dämmerung, die schon um 17. Uhr beginnt. An diesem ruhigen, sonnigen Tag waren wir noch auf dem Boot «Taka OA» mit Debi und Jono zu einem Sundowner eingeladen. Wir haben sie bereits in Sydney getroffen und unsere Wege werden sich nun immer wieder kreuzen. Wir werden auch zusammen in der Indonesien Rally sein!

Die folgende Nacht war dann mehr Wind, bis zu 20 Knoten bliesen. Bei Hochwasser hatte dies zur Folge dass es trotzdem recht grosse Wellen bildeten. Auch mit dem hatten wir gerechnet und in der nächsten Nacht würde der Wind noch zunehmen. Somit beschlossen wir schon im Voraus, nach der zweiten Nacht wieder die Insel mit ihrem Korallenring zu verlassen. Der Morgen war dann auch trüb und verhangen – es war nicht mehr der gleiche Charme wie am Tag zuvor! Viele Boote liefen im Verlauf des Morgens aus. Einer nach dem anderen verliess die Lagune. Wir hatten für unser nächstes Etappenziel die «Keppel Islands» ausgewählt. Wir berechneten die Abfahrt um 15 Uhr bei Niedrigwasser und die Ankunftszeit um 7Uhr Morgens. Ein bisschen irritierend war es schon, dass alle schon viel früher ausliefen! Was wussten die was wir nicht wussten, war die Frage! Doch wir glaubten an unseren Plan und hielten uns daran. Eigentlich stellten wir uns vor, nochmals an Land zu gehen oder schnorcheln. Doch es machte uns nicht an, zu wellig und zu windig! 

Die Insel «Lady Musgrave» mit ihrem Riff und die Lagune

Ankerplatz vor Lady Musgrave bei Windstille

Nach einigen Monaten nehmen wir wieder unserer Schnorchelutensilien hervor!

Begeisterung über die tolle Wasserfarbe!

Was man unter Wasser so sieht!

Unterwegs zu den «Keppel Islands»

 

Nachttörn zu den Keppel Islands und ein Stern der uns verfolgte
27. April 2017
Der Kurs in Richtung «Great Keppel Island» war einmal nicht «Downwind» sondern wir konnten mit Gross und Sturmsegel Querab segeln. Das ist der angenehmste und schnellste Segelkurs und wir genossen die ersten paar Segelstunden in den Abend hinein. Der Wind frischte dann aber wie vorhergesagt auf, von 20 bis auf 35 Knoten und meine erste Schlafpause von ca 21. Uhr bis 24.Uhr war mühsam. Die Wellen schlugen an den Rumpf weil wir ein bisschen zu wenig Segel draussen hatten, weil wir ja auch nicht zu schnell sein wollten. Kim war am riegeln und ich war unruhig. In der Kabine bekommt man viel vom Wetter mit und eben auch doch wieder nicht. Wenn man draussen ist und sehen kann ist meistens alles halb so wild! Doch wie gesagt, erholsam war meine erste Schlafpause nicht! Dann war Kim an der Reihe. Auch er hatte Mühe sich zu entspannen. Wir hatten nur wenig Segel draussen und segelten aber immer zwischen 5 und 7 Knoten. Als wir uns dann wieder ablösten, machte ich nur eine kurze Schlafpause von ca 2h. Nach dieser Zeit genoss ich dann meine Wache richtig. Ich war fit und schaute mir neben den Kontrollen einen Film auf dem IPad an. Bei einer der Kontrollen entdeckte ich ein gelbliches Licht, wie das eines Ankerlichtes an der Mastspitze, sehr nahe neben uns und tief am Horizont. Auf dem AIS konnte ich kein anderes Boot sehen.. Ein wenig Müde war ich aber wohl doch, da ich der absoluten Überzeugung war, da ist ein Boot neben uns auf dem selben Kurs doch bei der stockdunklen Nacht war nichts zu erkennen. Immer wieder schaute ich aus der Lucke, ob der vermeintliche Segler den Abstand währt…. In der Dämmerung musste ich dann zu meiner eigenen Belustigung feststellen, dass das «Ankerlicht» der Jupiter Stern war, der in dieser Nacht unheimlich nah und hell leuchtete – zum Anfassen nah!

Zur wundervollen Morgendämmerung und in der ersten Sonne konnten wir an den Inseln vorbei zu unserem Ankerplatz segeln. Viele der Boote die Lady Musgrave verlassen hatten, fanden wir hier wieder vor. Diese waren alle in der Nacht angekommen und die Bucht auf «Great Keppel Island» liess dies auch zu.
Zuerst fühlte ich eine kleine Enttäuschung, als ich mich umherblickte nach dem Ankermanöver: Grünlich trübes Wasser. Die Insel schien aus Distanz auch nicht gerade aussergewöhnlich. Doch als wir dann unsere Erkundungstour ein paar Stunden später auf die Insel machten, waren wir vom Gegenteil überrascht: Das Wasser am Strand war glasklar und grünlich leuchtend wie es über die schwarzen Felsen schwappte. Es gab einen grossen Sandstrand mit gelblichem Sand. Wir wanderten dann etwa drei Stunde quer über die Insel, durch ein verwahrlostes, verlassenes Resort und über den Hügel mit Ausblick auf beide Seiten der Insel wieder zurück zu unserem Strand. Meine Kamera war nach diesem schönen Spaziergang wieder mit einigen tollen Naturaufnahmen ergänzt, mit Bildern der Natur, die mich immer wieder in Staunen und Begeisterung versetzten.
Am Abend, nach kurzer Rückkehr zur Verpflegung, suchten wir dann nochmals den Strand auf.
Was uns aber aufgefallen ist, ist das winterliche Licht, das wir hier in den Keppel Isands besonders wahrnehmen konnten. Es ist ein weisses, helles Licht das uns an die ersten Frühlingstage in der Schweiz erinnert. Aber auch die Temperaturen sind merklich kühler, vor allem morgens und abends. Eine warme Decke zum Schlafen und ein Langarmpulli sind nicht schlecht zu haben. Doch durch den Tag wird es warm und das Wasser ist vom Sommer noch immer warm.

Great Keppel Island

Zyklon Debbie zerstörte das Ufer…

Wind und Sand!

Aussicht auf unsere Ankerbucht

Ebbe auf Great Keppel Island

Wer macht wohl diese Bällchen?!

Das Segelboot ist trocken gefallen

Abendstimmung auf Great Keppel Island

Am Strand mit Jono und Debi von «Taka Oa»

 

Krokodile und tödliche Quallen
Gut gibt es die anderen Cruiser. Man bekommt so einiges zu hören und lesen von all den gefährlichen Kreaturen die es in Australien, oder eben hier in Queensland, gibt: Die riesigen Salzwasser-Krokodile und die Stinger Quallen, die es vor allem im Sommer gibt, die tödlich sein können… Wir lasen und hörten, dass wir einen «Stinger-Suit» eine Ganzkörper-Anzug zum Schwimmen brauchen. Bei allen Plätzen die wir aufsuchen sind wir wachsam ob einer dieser Gefahren. Es ist gut gibt es andere Cruiser, vor allem jene die hier leben und an diesen Orten schon gewesen waren – so relativieren sich die Gefahren und schrumpfen oft auf ein Minimum: Die Krokodile sind bei den Flüssen in Meeresnähe und bei den Mangrovensümpfen. Die Stinger Quallen gibt es im Sommer. Natürlich werden wir trotzdem wachsam sein, von Ort zu Ort wo wir hinkommen!

Thunfisch gefangen!

Nicht zu klein für unsere Verhältnisse!

 

Tagestrip nach Port Clinton und ankern in einem riesigen und einsamen Creek
29. April 2017
Nachdem wir den zweiten Tag noch bei Great Keppel Island verbracht hatten, uns wieder mal intensiv der Schule gewidmet hatten und zur Belohnung uns mit anderen Seglern, die alle bei der Indonesien Rally mitmachen, zum Sundowner am Beach getroffen hatten, hoben wir am frühen Morgen den Anker um in Richtung «Port Clinton» zu segeln. Wir hatten uns zum Tagestrip entschieden, weil wir doch recht müde waren nach dem letzten Nachttörn.
Port Clinton war von unserer Position nur etwas mehr als vierzig Seemeilen entfernt, also ein Katzensprung. Es war ein sonniger Tag und wir hatten guten Wind von hinten und kamen mit ausgebaumter Genua gut voran. Das Wasser an der Küste war erstaunlich weisslichgrün, erinnerte mich an Gletscherwasser. Unterwegs beschlossen wir noch ein Stück weiter nördlich zu segeln, und nicht im Fluss (bei den Krokodilen) zu ankern, sondern hinter zwei Inselchen in einer Bucht am Festland, in der Pearl Bay. Wir motorten zwischen den Inseln durch, was sehr interessant war. In der Bucht lag schon ein Katamaran und so wie wir sehen konnten, war der ziemlich am Schaukeln. Nicht optimal. Unsere letzte Nacht auf der Great Keppel Island kam in der Nacht auch Schwell in die Bucht und liess die ELAS recht ungemütlich hin und her schaukeln. Kleine Schaukelbewegungen sind auf dem Boot angenehm, Schaukelbewegungen wo man im Bett hin und her gerollt wird, weniger! Wir fuhren ein paar mal im Kreis herum währenddessen wir uns alle möglichen Optionen in der aktuellen Situation überlegten. Die Zeit reichte noch gerade um ein Stück weiter zu segeln um in einem Fluss, dem «Island Head Creek» zu ankern.

Einfahrt in die «Pearl Bay»

Die «Pearl Bay» – hübsch aber zuviel Schwell

Weiterfahrt zum «Island Head Creek»

Die Ankunft in der weiten Öffnung des Creeks war eindrücklich, die Breite war viel weiter als wir erwartet hätten. Ein klein wenig Sorgen machten wir uns wegen der Tiefen.. man konnte nichts im Wasser sehen und nach dem Zyklon vor zwei Monaten würde sich der Meeresgrund wohl verändert haben. Wir lotsten uns mit Hilfe des Echolots in genug tiefem Wasser zu unserem Ankerplatz. Wir landeten in einer Mondlandschaft – leer und einsam. Der Island Head Creek liegt in militärischem Übungsgebiet. Vor uns lag eine riesige Sandbank wo sich Schwemmholz mit den bizarrsten Formen darauf gesammelt hatte.

Einfahrt in den «Island Head Creek», noch hat es viele Wellen über dem seichten Wasser

Im Island Head Creek

Island Head Creek am frühen Morgen…

Ausfahrt aus dem Isalnd Head Creek, das Wasser ist trüb

 

Die Überraschung – «Middle Percy Island»
Am nächsten Morgen bei Tagesanbruch verliessen wir unsere Mondlandschaft wieder. Solche einsame Orte haben immer einen speziellen Reiz! Und die Annahme, dass um uns nun wirklich Salzwasserkrokodile leben, tat noch das seine dazu.
Unser Zeil, die Middle Percy Island war 50sm entfernt, also maximal 10h Segelzeit. Wir waren gut unterwegs, genossen die Sonne und den guten Wind und waren auch zügig unterwegs. Um ca 15.30h waren wir in der «West bay» von Percy Island. Was sich vor unseren Augen ausbreitete war einfach super! Eine Bucht wie man sich Robinson Crusoes Bucht vorstellt, mit Palmen und Felsen umsäumt. Ein reicht dekoriertes Gebäude konnte man auch vom Strand ausmachen und das Wasser hatte eine tolle Farbe. Kurz darauf sassen wir im Dinghi und fuhren an Land. Zuerst machten wir aber noch einen Abstecher in die «Lagune». Direkt neben dem Strand gab es eine kleine Durchfahrt wobei man in einen kleinen Salzwassersee mit Mangroven kommt. Zu unserem Erstaunen befanden sich dort zwei Segelboote, an Pfählen festgemacht, dass sie bei Niedrigwasser nicht umfallen. So nach und nach eröffnete sich uns dann, beim Kennenlernen eines weissen, lang und grauhaarigen Inselbewohners, die Vergangenheit und die Geschichte dieser Insel. Wir hätten geplant gehabt, am anderen Tag wieder den Anker zu heben, doch glücklicherweise entschieden wir uns, einen weiteren Tag auf der Insel zu bleiben – es hatte sich gelohnt, wir nehmen die spannendsten Erinnerungen von diesem Ort mit!

In der Westbay vor Percy Island

Percy Yacht Club – Das Percy Hilton hat eine lange Geschichte

Alle Cruiser lassen seit Jahrzehnten ihr Bootsnamen auf einem Schild da..

Flaschenpost!

Kokospalmen mit vielen Nüssen

Auf dem Weg über die Insel

Ziegen gibt es seit dem 18.Jh auf Percy Island

Wegweiser zum Homestead 

Die Wanderung zum Homestead führt über den kleinen Süsswasserfluss

Eines der Häusern auf Percy Island 

So wird gewohnt

Diese Aussicht auf die Bucht geniesst man von einem weiteren Haus auf Percy Island

 

«Middle Percy Island»

Die Insel wurde in der Vergangenheit von Captain Flinders im 18Jh entdeckt und dieser nahm zu recht an, das Frischwasser auf der Insel zu finden ist. Die Armee hatte daraufhin, zur Versorgung von passierenden Booten, indische Ziegen auf der Insel ausgesetzt, (welche es bis heute immer noch auf der Insel gibt). Zudem wurden zum selben Zweck, Fruchtbäume und Kokospalmen gesetzt. Die Insel wurde von keinen Aborigines dauernd bewohnt, sondern nur zeitweise aufgesucht. So begann die Geschichte der Insel. Schon kurz darauf (1876) zogen weisse Siedler auf die Insel, welchen es durch das Melken der Ziegen, das Fleisch und die Felle und dessen Verkauf an besuchende Boote über 130 Jahre gelang, davon zu leben. Die Geschichte ging weiter mit Kaffeebauern, die sich auf der Insel versuchten und ein Haus, das «Homestead» das es bis heute noch gibt und bewohnt wird, auf dem Hügel nahe der Quelle zu bauen. 1921 siedelte die «White Family», ursprünglich aus Kanada via Neuseeland auf Percy Island. Diese rodeten die Insel, um Grasflächen für 2000 Schafe und ein paar Rinder zu schaffen. Zu dieser Zeit waren auch Pferde auf der Insel, die Sättel deren sind immer noch im «Homestead» gelagert, wie wir sahen! 1964 kam die nächste permanente Siedler Familie, Andrew Martin. Das Schafgeschäft lohnte sich nicht mehr, so entschied sich Andrew Martin, der Cousin der heute auf der Insel lebenden wieder mit Fleisch und den Produkten der Ziegen zu arbeiten, das er wie in der Vergangenheit an die Boote der Yachties und Fischer verkaufte. Zudem begann er Honig zu produzieren, weit weg vom Festland gab es somit auch nie die Gefahr von Bienenkrankheiten, Honig vom Percy Island wird heute noch produziert. Im Jahr 2011 wurde dann die Insel zum Naturschutzgebiet erklärt. Das heisst, dass alle eingeführten Tiere irgendwann im Laufe der Zeit von der Insel verschwinden müssen… Die heutigen Siedler von Percy Island, die Cousine des Andrew Martin und einige Volontäre sind darüber nicht glücklich und eine lange Ära der Landwirtschaft und Siedlungsgeschichte von Percy Island nimmt damit ein Ende.
Was wir heute auf der Insel angetroffen hatten, waren diverse auf der Insel verteilte Gebäude, die von wild umherliegenden Materialien der Vergangenheit und der Gegenwart umgeben waren. Gebäude die noch immer bewohnt sind, aber seit längerer Zeit keine Pflege mehr genossen hatten oder dessen Pflege überfordern, würde dies viel Arbeit machen. Trotzdem wird fleissig gearbeitet. Es werden Gärten gepflegt, die vielen Fruchtbäume (Mango, Bananen, Passionsfrucht, Zitronen, Litchie ect.) geerntet und die Früchte eingemacht. Die Insel und ihre Geschichte ist überraschend, zugleich ein Mysterium und die Frage stellt sich, wie die Geschichte weitergeht! Die Yachties besuchen die Insel zahlreich und werden auch dies auch in Zukunft tun. Ich hoffe für diesen unglaublich spannenden, überraschenden und geschichtsreichen Ort eine gute Zukunft!

In all den Jahren immer wieder saniert: Das «Homestead»

Das Homestead heute und in der Vergangenheit

Interessante Gespräche über das Leben auf «Middle Percy Island»

Percy Island wurde in der Vergangenheit landwirtschaftlich genutzt, heute ist es Naturschutzgebiet

Wir bekommen Bananen aus dem Homestead Garten


Von diesen Schmetterlingen fliegen Tausende auf Percy Island herum!

Die Westbay 

Einige Starkwindtage in Aussicht und unser Plan zu einem sicheren Ankerplatz zu kommen und die Tanker-Ankerfeld Durchquerung 
8. Mai 2017

Middle Percy Island hatte uns verzaubert. Auch durch das ruhige, warme Wetter das wir dort genossen. Doch die nächste Nacht in der West Bay auf Percy Island wäre schon nicht mehr so gemütlich gewesen denn es war für die nächsten Tagen Starkwind gemeldet.
Von der Strecke Middle Percy Island zu den Whitsundays hätte es noch viele Möglichkeiten zum Ankern auf diversen südlichen Inseln der Whitsundays gegeben. Zum Beispiel die Insel Scafell wo es viele Langusten geben soll… Uns waren aber die kleinen Buchten im Norden dieser Inseln beim vorhergesagten Wind einfach zu wenig geschützt. So hatten wir vor bis zu der grösseren im Süden liegenden «Shaw Island» zu segeln, die einen langen im Nordwesten liegenden Strand hat.
Gegen Mittag hoben wir auf Percy unseren Anker. Am frühen Morgen sollten wir dann vor Shaw Island sein. Die Bedingungen waren gut, die Segel gut gefüllt und wir kamen gut voran. Auf unserem Plotter erkannten wir im Verlauf unserer Reise vor Mackay grosse grüne Kreise, die ein Ankerfeld für Frachter kennzeichnete. Wir machten uns noch keinen Kopf in der Annahme, dass dies wohl so oder so frei sein würde. Mit der Zeit tauchten dann aber auf unserem Bildschirm ein Frachter nach dem Anderen mit dem AIS-Symbol auf! Zuletzt befand sich dann in jedem der grünen Kreise ein solcher Gigant – und wir mit Kurs direkt zwischendurch! Normalerweise wäre ich schon längst in unserer Koje am vorschlafen, doch diesen Moment, wie wir da zwischen den Giganten hindurch segeln, wollte ich mir nicht entgehen lassen! Aufregend war es allemal, doch glücklicherweise standen die Giganten alle in der selben Richtung, genug weit auseinander und es gab keine Bewegung der Schiffe – alle lagen sie um neun Uhr Abend still vor Anker um am nächsten Tag mit Kohle beladen zu werden. Wir versuchten uns an den Lichtern der Frachtschiffe zu orientieren, welches dasjenige ist in der Wirklichkeit im Vergleich zum Plotter, welches wir gerade passieren. Die Lichter zeichnen sich immer mehr ab und wir konnten dann schliesslich das ganze Fahrzeug erkennen. Wir passieren die Riesen respektvoll mit einer sicheren Distanz von einer halben Seemeile. Alles war ok und absehbar und so konnte ich mich danach beruhigt in die Koje verziehen.
Am nächsten Morgen waren wir vor Shaw Island. Unschlüssig über unsere Absichten in Bezug auf das Wetter und Reiseziele. Wir entschlossen uns dann die Zeit zu nützen und noch weiter nördlich zu fahren. Es zog uns nach Airlie Beach, Einkaufen und das Landleben geniessen! Vorerst ankerten wir dann vor der Whitsunday Island, beim Dugong Inlet. Unterdessen begann es dann auch zu regnen, der Himmel war trüb und wir verbrachten den Rest des Tages an Bord.
Am nächsten Tag gings dann die paar Seemeilen nach Airlie Beach. Starkwindböen schossen zwischen den Inseln hindurch und wir brausten mit neun Knoten in Richtung unseres Ankerplatzes. Vor Airlie Beach liegt ein grosses, flach auslaufendes Ankerfeld mit vielen Booten an Mooringbojen und geankerten Schiffen. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellte waren wir da gut geschützt vor Starkwind und auch der Schwell war erstaunlicherweise in Ordnung.

Da mussten wir durch… doch schlussendlich war auf beiden Seiten eine halbe Seemeile zwischen uns und den Frachtern frei! 

Länger als erwartet Airlie Beach und das Landleben geniessen
5. Mai 2017
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten ist, dass dieses Tief mit täglichen Windstärken von 20 – 30 Knoten länger anhalten würde als gedacht. Schlussendlich waren wir über eine Woche in Airlie Beach vor Anker. Es war nicht so, dass uns dieser Ort aus den Socken gehauen hätte. Airlie Beach ist ein Backpacker-Touristen Ort und alles sah nach dem Zyklon Debbie vom Februar noch ein wenig mehr provisorisch und ein wenig heruntergekommen aus. Von dem Glamour von zum Beispiel der Gold Coast war in Airlie Beach nichts zu spüren. Doch das war egal. Es gab vieles das wir geniessen konnten: Den nahen «Woolworth», den Whitsunday Sailingclub für ein Bier oder ein Nachtessen oder die Läden, wo ich mich gerne herumschlage. Von einem Laden kam ich fast nicht mehr los: «OPALE» hiess dieser. Auch da war alles ein wenig verstaubt doch die Steine die wir da zu sehen bekamen, waren überwältigend. Wir erfuhren von den Opalen, die «Yowah-Nüsse» heissen wegen ihrer Nussform, diese gibt es in verschiedensten Grössen. Diese gibt es nur an einem einzigen Ort in Australien in der Wüste, in Yowah und das Schürfen wurde nun, seit das Land wieder den Aborigines zurückgegeben wurde, untersagt. Es waren also Besonderheiten. Aber leider war der Preis auch besonders hoch, so endete meine Leidenschaft für diese wundervollen Steine mit dem mehrmaligen Besuch dieses Ladens und meiner grossen Bewunderung.

Am Ankerplatz vor Airlie Beach

Der Dinghisteg beim Whitsundays Sailing Club

Whitsundays Sailing Club, Airlie Beach

Airlie Beach

Vor dem «Whitsunday Sailing Club» konnten wir unsere Dinghis festmachen. Lustigerweise schafften wir es jedesmal bei Niedrigwasser an Land zu gehen. Das hiess, das Gummiboot durch den Schlamm zum Steg zu tragen! Das Ufer in Airlie Beach ist sehr flach abfallend, was dann auch den Strand bei Niedrigwasser nicht so attraktiv macht. Doch genug gelästert!
Zudem hatten wir hier noch unseren Bürokram für die Reise nach Indonesien zu erledigen. Es gab zig Formulare auszufüllen, zu Mailen, zu kopieren und – erstaunlicherweise mussten wir für das Indonesien Visa unsere Pässe (!) zum Indonesischen Konsulat nach Sydney versenden. Die Post lag in der Nachbarsstadt, in «Cannonvale». So wanderten wir an einem dieser Tage dem Ufer entlang nach Cannonvale, zur Post. Wie immer gibt es unterwegs viel zu sehen und entdeckten. Und fast immer gibt es bei einem Landgang Kleinigkeiten für den Bootsunterhalt zu besorgen…

 

Diese Steine haben mein Herz verzaubert! Opale aus Yowah Queensland

Wir kennen (noch) nicht alle Vögel, dies war ein ganz spezielles Exemplar. Nachforschungen zeigen es ist ein Noisy Friar Bird

Gut getarnt! Bush Stone Curlew

Endlich wieder Sonne und die Fahrt raus zu den berühmten «Whitsundays». Schiffswrack und ein Kakadu, Höhlenmalereien und ein Wasserfall
11. Mai 2017
Als ersten Anlaufspunkt hatten wir vor, in einen der zwei tiefen Einschnitte, dem «Nara Inlet» auf der «Hook Island» hinein zu fahren. Auf dem Satellitenbild sieht das Wasser unheimlich hell aus und das Ufer sandumrundet. Doch als wir am Eingangsriff vorbei sind und tiefer in den Einschnitt hineinkommen, sahen wir dass dem nicht so war. Kein Strand in Sicht. Die Bewaldung der Insel kam überall bis zum Wasser, was einen irgendwie befangenen Eindruck auf mich macht. Mit dem Niedrigwasser kam dann nach und nach ein kleines Strändchen zum Vorschein. Dort legten wir mir unserem Dinghi an und dort war auch der Weg auf den kleinen Hügel wo sich eine Höhle befindet mit alten «Aborigine Höhlenmalereien». Es gab Informationsschilder und sogar eine Toninstallation mit Stimmen von Menschen von dem ehemaligen Aborigine Clan, der in der Vergangenheit auf der Insel gelebt hatte. Vor einigen Jahrtausenden waren die Whitsundays noch mit dem Festland verbunden weil der Wasserspiegel zu dieser Zeit viel niedriger war.

Infotafel der Whitsundays 

Nara Inlet

 

Die Höhlenmalereien im Nara Inlet


Beeindruckt klettern wir danach wieder den Weg zum Wasser runter. Wir wollten uns noch ein wenig mehr umsehen. Zuhinterst in der Bucht lag ein grosses Motorboot auf den Steinen. Zeuge des Zyklons Debbie… Es sass hinter grossen Felsen und hinter Mangrovenbüschen, die Wellen mussten enorm gewesen sein zu diesem Zeitpunkt. Wir entfernten uns danach wieder von dem traurigen Anblick und machten uns auf die Suche nach dem Wasserfall, der auch irgendwo da sein musste! Das Beiboot mussten wir bei dem steinigen Ufer ankern und kletterten über die Felsbrocken in die Höhe wo wir den Wasserfall plätschern hörten. Darunter gab es ein tiefes, schmales Becken wo wir uns an diesem sonnigen, warmen Tag genüsslich hineinsetzten. Die Kinder kletterten noch ein Stück den Wasserfall hoch und liessen sich duschen! An solchen Orten kommen bei allen von uns immer Gefühle hoch, im Paradies gelandet zu sein!

Trauriges Bild. Dieses Boot wurde Opfer der Gewalt des Zyklons Debbie im April 17. Kim findet noch einen der Anker am Grund


Der Wasserfall beim Nara Inlet

Wieder zurück beim Boot bekamen wir noch Besuch von einem, bei allen Seglern bekannten, fast zahmen Kakadu. Kim fütterte ihm Brot, welches er unheimlich sanft in seien Klauen nahm und dann elegant verspeiste!
Am nächsten Tag war das Wetter nicht mehr so klar und der Wind blies von der Richtung in die wir eigentlich vorhatten zu fahren. So beschlossen wir, einfach in den nächsten «Finger», den «Macona Inlet» zu fahren. Dort verbrachten wir dann bei relativ viel Wind einen ruhigen «Schul»Tag am Anker. Auch in dieser Bucht gab es keinen Strand und das Wasser war zwar unheimlich grünlich/türkis, doch milchig und trüb. Wir hatten gelernt und es machte uns auch nicht an, das Schwimmen im trüben Wasser zu lassen.

 

Eine «Querfeldein» Tour auf «Border Island» und das Highlight der Whitsundays: Whiteheaven Beach.
13. Mai 2017
Am nächsten Tag war der Wind war geradezu perfekt für die kurze Überfahrt zur Border Island. Auf Border Island hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut, hatte sie doch ein tolles Riff in der Ankerbucht. Als wir ganz praktisch an einer der freien Mooringbojen festgemacht hatten, machten wir uns aber zuerst auf zum Strand. Die Border Island hat fast die Form eines Herzes und die Bucht ist der Einschnitt des Herzens… auf beiden Seiten der Bucht stieg die Landschaft an und in der Mitte schien es ganz leicht zu sein, den flachen Hügel zu erklimmen um auf die andere Seite zu schauen. Wie auf fast allen Whitsunday Inseln gibt es keinen Weg und wir stampften zwischen grossen büschelartigen Gräsern vorbei in die Höhe und ich hoffte inständig, keinem Schlangentier zu begegnen…! Die Aussicht die wir dann aber von da Oben genossen war umwerfend schön. Wieder zurück am Strand konnte ich die tollsten Muscheln finden. Das erstaunliche ist, dass es auf jeder Insel andere Muschelarten zu finden gibt. 

 

Wir klettern über hohe Grasbüschel auf den Hügel auf der Border Island

Der Strand auf Border Island, wo wir schöne und seltene Muscheln gefunden haben

Der Ausblick auf die andere Seite

Die ELAS aus der Höhe, es gibt immer etwas zu tun!

Die Unterwasserwelt bekamen wir dann aber leider wegen dem trüben Wasser nicht zu sehen. Man konnte zwar Korallen entdecken doch alles war in einem Dunst und wieder fühlt es sich einfach nicht gut an, im trüben Wasser zu schwimmen. Das Riff bei der Border Island muss schön sein, doch vielleicht waren wir einfach zum falschen Zeitpunkt da. Vielleicht gibt es Strömungen mit viel Plankton wie wir es in den «Las Perlas» bei Panama erlebt hatten oder vielleicht hätten wir auf das Hochwasser warten müssen. Jedenfalls war das Erlebnis nicht umwerfend und wir schauten ein bisschen wehmütig auf all unsere fantastischen Schnorchelerlebnisse im Südpazifik zurück! Dazu muss ich hinzufügen, dass für mich das Schnorcheln (oder Tauchen) etwas unglaublich Schönes ist. Die Unterwasserwelt fasziniert mich und ich liebe vor allem die üppige Farben- und Formenwelt, die Stille und die Bedächtigkeit unter Wasser. 

Der vielbesuchte Hill Inlet Ankerplatz wo wir zum ersten Mal eine Dugong Mutter / Seekuh mit ihrem Jungen gesehen haben 

Ganz anders war dann unser zweiter Ankerplatz an der Ostküste der «Whitsunday» Insel, nahe dem berühmten Whiteheaven Beach. Vom Ankerplatz aus gab es einen Pfad über den Hügel auf die andere Seite von wo man vom Aussichtspunkt her über das eindrückliche «Hill Inlet» schauen konnte. Das war wohl etwas vom Schönsten was wir je gesehen hatten! Der blendend weisse Quarzsand (zu 99% Quarz) der zu Urzeiten aus dem Magma ausgewaschen wurde, liess die Farben des Meeres über eine grosse Distanz leuchten. Wir kletterten dann runter zum Strand und liessen die Weite, die Klarheit, Helligkeit und die Farben des Wassers auf uns wirken. Seelenbalsam pur! Die Anwesenheit der üblen Sandflies, (oder Midgies wie sie hier heissen) die hartnäckig juckende Stiche hinterlassen und die es in den Tropen überall gibt, hielten uns von zuviel Verklärung über diesen wundervollen Ort ab! 

Der erste Blick auf den berühmten Hill Inlet durch den Wald


Die faszinierenden Bilder des berühmten Hill Inlet, eine der meist fotografierten Naturschauplätzen







«Traumhaft» ist das treffende Wort für diesen Ort!


Zurück beim Ankerplatz erlebten wir noch ein anderes Highligt. Zum ersten Mal sahen wir eine Sehkuh mit ihrem Jungen – «Dugongs». Diese seltenen Säugetiere leben ausschliesslich von Seegras und dies zu Hauf.
Der berühmte «Whizehaven Beach» war von dieser Bucht nur einen Katzensprung entfernt. Erstaunlicherweise lagen wir in der relativ offenen Bucht sehr ruhig mit doch einigen anderen Booten: Grosse farbige Ausflugskatamarane, Fährschiffe, Charteryachten und ein paar wenige Cruiser wie wir. Vom Ankerplatz aus sah der Strand nicht besonders aus, aber wenn man näher kommt, entpuppte sich der Strand wieder als «himmlisch»! Das Wasser erschien auf dem weissen Sand unheimlich hell, blau und transparent, der Strand zog sich über Kilometer hin bis wieder zum «Hill Inlet», wo wir am Tag zuvor waren. Die Vegetation dem Strand entlang war braun und tot. Denn von ein paar Monaten zog der Zyklon «Debbie» über den Touristenort hinweg und zerstörte die Wälder inklusive deren Wege hindurch. Wir wanderten den neu erstellten Wanderweg über den Hügel zum Strand der gegenüberliegenden Seite, wo es einen abgelegeneren, einsameren Strand gab. Es war eine schöne Wanderung durch den Busch, doch die Zerstörung war bis tief hinein. Der  Zyklon traf an dieser Stelle vom Meer auf Land mit seiner grössten Kraft. Die kurze Wanderung von ca 8km hatte sich gelohnt. Wir trafen auf eine kleinere, mit roten Felsen umrandete Bucht mit dem selben weissen Sand wo wir ganz alleine waren. Es hatte sogar ein winzig kleiner Wasserfall wo wir uns nach dem (Nackt-)baden wieder vom Salz befreien konnten.

Der Zyklon Debbie im April 17 traf mit vollster Kraft auf die Whitsundays und zerstörte einen grossen Teil des Bushwaldes von Whitehaven Beach

 

Der berühmte Whitehaven Beach



 

Bei der kleinen Wanderung durch den Bush entdecken wir einen Goana und knallrote Pilze


Unser menschenleerer Strand auf der gegenüberliegenden Seite des Whitehaven Beach

Mit einem Mini-Wasserfall

Der Blick auf Whitehaven Beach von oben

Und auf die andere Seite 

Zurück zur «Hook Island», grosse Fische und eine Schlechtwetter-Vorhersage
16. Mai 2017
Wir verliessen den «Himmelsstrand» am nächsten Morgen in Richtung «Hook Island». Das ist die nördlichste Insel der Whitsundays. Auf der Nordseite der Insel gab es mehrere kleinere Ankerbuchten mit sogar ein paar Mooringbojen. Die tiefste der Buchten war die «Butterfly Bay». Auf unserem Weg kamen wir bei der ersten Bucht vorbei und waren hingerissen von dem Charme der Bucht. Grosse Felsen umsäumten den kleinen Kieselstrand. Wir befestigten unser Boot an einer freien Boje, die jedoch keine Festmacherleine mehr hatte, nicht sicher ob wir da auch wirklich bleiben wollten. Gleichzeitig kam ein knallroter Motorkatamaran mit Touristen angefahren. Wir wurden dann auch tatsächlich gewarnt, die Mooringboje sei durch den Zyklon am Grund beschädigt worden und nicht mehr sicher. Die Attraktion in dieser bestimmten Bucht waren die grossen Fische, die gefüttert wurden und so ganz nahe an die Menschen heranschwammen. Diese Fische sind schon eindrücklich. Grosse, farbige schwimmende Platten mit Augen! 

Mit dem Leichtwindsegel zurück zur Hook Island


Debi vom Boot «Taka Oa» gelang diese Fotografie dieser grossen Fische!

Die Fische waren nicht mehr zu sehen in der nächsten Bucht, doch wir hatten da eine Mooringboje die hielt! Der Grund zum Ankern wäre sehr tief gewesen, so waren wir froh darüber. Unterdessen war auch schon wieder ein paar Tage Starkwind mit heftigen Regenfällen vorhergesagt. Wir entschieden uns von der Hook Island nach «Bowen» zu segeln. Bowen liegt zu zwei Seiten am Meer und wir planten vorerst an der Nordostküste zu ankern. Doch die Idee zwei drei Tage auf dem Boot bei Schlechtwetter und Starkwind festzusitzen machte uns nicht an. Noch unterwegs versuchten wir Informationen über den «Bowen Boat Harbour» zu bekommen. Es gab keine Marina aber einen Bootshafen, wo man zwischen zwei Pilonen wie in Brisbane angetroffen, festmachen konnte. So waren wir näher am Land und konnten auch mal vom Boot! 

Das Wetter hilft bei Entscheidungen mit! Starke Regenfälle sind gemeldet

Regenfälle im «Bowen Boat Harbour», eine verschlafene Kleinstadt im Wiederaufbau und ein Geburtstag
18. Mai 2017
Das Festmachen im Bowen Boat Harbour war geregelt. Wir konnten für zwölf Dollar die Nacht bleiben. Die nächsten zwei Tage kam dann der Regen. Und wie er kam. Pausenlos sozusagen. Kim und ich wagten uns am ersten Tag im Boat Harbour mal noch kurz ans Land, aber wir waren in so kurzer Zeit pitschnass und der Wind blies uns den Regen ins Gesicht. So richtig unangenehm, so liessen wir uns es auf dem Boot gutgehen und wie immer bei Schlechtwetter, holten wir mit den Kindern Schularbeiten nach! Am zweiten Regentag beinhaltete unser Landgang ein Bier im Club, welcher sich für die Einheimischen im Ausnahmezustand befand. Der Zyklon im Februar hatte auch hier in Bowen viel Zerstörung angerichtet. So war das Restaurant nicht mehr in Betrieb und die Bar mit herausgerissenem Teppichboden. 
 
 
Gut für eine Regendusche!
 
 
Am dritten Tag, gerade rechtzeitig zu meinem Geburtstag, war wieder strahlender Sonnenschein und wir konnten uns beim Spaziergang ein Bild von Bowen machen. Alles ist weit in dieser Stadt und die Strassen breit und dem Reissbrett entsprungen. Es gibt viele Geschäfte, aber auch viele mussten ihre Läden wegen Zyklonschäden schliessen. Wir fragten uns, ob die Menschen in den gefährdeten Regionen keine Versicherungen haben, oder die auch einfach unbezahlbar sind. Die Menschen erzählen auch davon und erklären uns, das immer noch vieles im Ausnahmezustand sei. Unser Mitgefühl ist gross.
An diesem sonnigen (Geburts)-Tag spazierten wir durch halb Bowen mit unserem Bollerwagen zum Einkaufszentrum. Nachschub bunkern. Nach getaner Arbeit genossen wir mit unseren Bekannten von dem Katamaran «Surfari», Ken und Jocelyn einen Sundowner an der Promenade. Später gingen wir im Pub noch ein Steak essen und da war auch schon ein Geburtstag im Gang! Eine pensionierte Blumenzüchterin feierte mit ihren Nachkommen ihren Geburtstag und das Pub war mit vielen, einzigartigen Hibiskusblüten dekoriert.
 
Sonniger Geburtstagsmorgen  –  Geschenke im Kehrichtsack!
 
 
Bowen Boat Harbour

Auch in Bowen gibt es eine Herbertstrasse

Alles ist weit in Bowen
Einkauf mit dem Bollerwagen

Typisches Haus in Bowen

Sundowner an der Promenade in Bowen
Die Blumen der Hibiskuszüchterin
 
Overnight nach Townsville, Familienerinnerungen und ein tolles Museum wo wir die Geschichte der «Pandora» und der «Bounty» erfuhren
21. Mai 2017
Der nächste Tag war wieder ein Reisetag. Für uns passt es mehr, mal eine grössere Strecke in 24h zurückzulegen, als bei Tagesanbruch bis zur Dämmerung an einen neuen Ankerplatz zu segeln. Der Wind war gut und regelmässig. Unsere Wachen gingen mit den Segeländerungen perfekt auf. So war unser nächstes Ziel die Stadt «Townsville», wo Kims Eltern in ihrer Jugend für ein paar Jahre gearbeitet und gelebt hatten. Wir waren also auf den Spuren von Kims Eltern, was die Stadt für uns zu etwas Besonderem machte. Überall wo wir duchspazierten fragten wir uns, waren diese Gebäude wohl auch schon da? Wo hatten sie wohl gewohnt? 
Unser Boot lag während den zwei Tagen in der Marina. In Townsville gibt es keine geeigneten Ankermöglichkeiten und die Stadt ist immer noch auch stark von der Industrie geprägt. Grosse Frachter verkehren und der Tourismus zur «Magnetic Island» floriert. Täglich fahren Fähren hinüber zur Insel.
Wir segeln mit der Genua und dem Leichtwindsegel – bei 8 Knoten Wind 5 Knoten Fahrt!

Wir haben einen Fisch! 

Ankunft in Townsville

Einfahrt am Hafen vorbei 

Gute Stimmung – Freude und Aufregung bei der Ankunft 

Vorerst gab es wieder mal die Gelegenheit zu nutzen, unsere Bettwäsche zu waschen. Und dann vielleicht noch ein paar T-Shirts. Unterdessen sind wir es uns so gewohnt, immer mal wieder etwas von Hand zu waschen und brauchen auch nicht so viele Kleider. So sammeln sich nicht haufenweise schmutzige Kleider an, wie wir das von Zuhause noch kennen! Doch die Bettwäsche ist in der Waschmaschine dann doch besser aufgehoben!
Als die Wäsche an dem sonnigen Tag überall auf dem Boot verteilt flatterte, machten wir uns am Nachmittag auf einen Rundgang auf. 
Einkaufen stand nach Bowen nicht mehr auf dem Plan, aber es gab einiges anzuschauen in dieser Stadt. So gab es ein kleines Maritimes Museeum, ein berühmtes Aquarium mit einem Riff und das Tropical Queensland Museum. Am Morgen besuchten wir dann zusammen das Maritime Museum und am Nachmittag zogen die Mädels und ich nochmals los, um noch das Tropical Queensland Museum zu besuchen. Das war ein grosses Highlight, wobei ich zuerst skeptisch war. Dinosaurier interessieren mich nicht allzu sehr. Aber beim Eintreten hört man die Urzeit Riesen in diesem Museum brüllen und sich bewegen! Lebensgross und eindrücklich! Doch das war nicht alles. Die anderen Ausstellungen beinhalteten die Themen Regenwald, Mangroven, Korallen und Riffe, alles schön übersichtlich in einzeln gestalteten Räumen getrennt.
Für mich selbst war die Ausstellung über das im Great Barrier Riff aufgelaufene und gesunkene Schiff «Pandora» am eindrücklichsten. Vor allem weil die Geschichte dieses Schiffes mit der berühmten «Bounty» zu tun hatte. Und dies hatte zur Folge, dass wir auch noch am Abend, wieder zurück auf dem Boot, uns in Wikipedia noch weiter schlau machten was die weiteren Zusammenhänge waren. Kurz, die «Pandora» hatte den Auftrag die «Meuterer der Bounty» festzunehmen und nach England zu bringen, was sie bis zur Kenterung auch geschafft hatte. Die Meuterer hatten sie auf Tahiti gefasst. Der andere Teil der Besatzung der Bounty und das Schiff wurde im ganzen Südpazifik gesucht aber nicht gefunden. Diese waren mit der Bounty die steile Felseninsel «Pitcairn» angelaufen und hatten sie da verbrannt. Die Menschen auf Pitcairn sind noch heute zu einem Drittel von den Meutern abstämmig. Eine wahrhaft mystische und faszinierende Geschichte, wohl auch weil wir auf unserer Reise geografisch so nahe dran waren und sind.
 
Marina Townsville mit dem markanten Felsen im Hintergrund 
 
Wir nutzen die Einrichtung um wieder mal so richtig sauber zu machen – ein guter, sonniger Tag zum Trocknen!

Townsville

Dieses Gebäude steht wohl schon länger

… und dieses auch

Häuserzeile in Townsville


Street Art Townsville

Townsville hat zwei Marinas, die eine liegt im Fluss und die andere am Meer

Spaziergang am Fluss entlang – Castle Hill im Hintergrund 

Der Strand von Townsville mit der Magnetic Island im Hintergrund 


Townsville hat einen schönen Sandstrand…
Nicht überall in Queensland gibt es so schöne Strände. Viele wie zum Beispiel in Airie Beach sehen bei Niedrigwasser nicht so schön aus!

Bewegende, lebensgrosse Dinosaurier im Tropical Queensland Museum, Townsville


Ein paradiesischer Sonnenuntergang auf Magnetic Island, Koalas und die schönsten Steinformationen
24. Mai 2017
Von Townsville nach Magnetic Island ist es ein Katzensprung. Wir segeln im flachen Wasser nordwärts, parallel zum ausgebaggerten Kanal der Frachtschiffe. Schon beim Näherkommen zur Insel konnten wir die ausserordentlichen Felsformationen sehen. Wie rundgeschliffene Würfel und Quader sassen die Felsblöcke aufeinander gestapelt. Zum teil sah es aus, als ob diese jeden Moment die Balance verlieren würden. Die «Horseshoe Bay» war die Bucht auf Magnetic Island, in der die Möglichkeit besteht zu ankern. Und es war schön. Die Insel hatte einen besondern Charme. Am Ufer gab es eine kleine Reihe von Bars, Restaurants und Geschäften. Das Ambiente entspannt. 
Nach der Ankunft stiessen wir wieder mal mit «Surfari» zusammen und wanderten gemeinsam mit ihnen über den Hügel auf die andere Seite zu einer kleinen Bucht. Die Wanderung war nicht weit und der Weg führte steil an und über diese interessanten Felsblöcken vorbei. 
 
Interessante Steinformationen bei der Magnetic Island
 
Über Stock und Stein von der «Horseshoe Bay» über den Hügel zur «Balding Bay» mit Ken und Jocelyn von «Surfari»



Wer sieht den Wal?



 

Wellenspass in der Balding Bay
Granitfelsen

Erklärung über die Entstehung dieser tollen Felsformationen 

Man konnte auf Magnetic Island auch mit dem öffentlichen Bus fahren, für ganz wenig Geld und immer wieder ein und aussteigen. So entdeckten wir am Tag darauf noch andere Teile der Insel. Der Höhepunkt war dann aber wieder ein kurzer Aufstieg zum «Fort» das während der Besatzungszeit des »Zweiten Weltkrieges» gebaut worden war. Die Aussicht von da oben war fantastisch. Aber natürlich freuten wir uns noch fast ein bisschen mehr über die drei putzigen «Koalas», denen wir auf dem Weg begegnet sind. Auf Magnetic Island gibt es noch 800 frei lebende Koalas, da war die Chance nicht schlecht, einen zu sehen zu bekommen. Die Spaziergänger die vor uns waren, hatten die Tiere entdeckt und mit Ästen am Boden mit Pfeilen markiert. Und trotzdem waren sie in den Bäumen gut getarnt und schwer zu entdecken!
 
Wir machen den bekannten «Forts Walk» zum Fort das im Zweiten Weltkrieg 1943 erstellt wurde
 
Der Ausblick vom Fort
Ehemaliger Kanonen Stellplatz
 
Ausguck und Offiziersbunker
 
Spinnennest
 
 
 
Auf Magnetic Island gibt es eine grosse Population von Koalas. Wir konnten auf unserem Spaziergang zum Fort drei von ganz Nahem beobachten

Der unglaublich schöne Sonnenuntergang in der Horseshoe Bay, Manetic Island

Besuch der Great Palm Island, einer Aborigines Community mit tragischer Geschichte
26. Mai 17
Lange waren wir nicht sicher, ob es sinnvoll und gut wäre, die Bucht vor der Siedlung der Palm Island anzulaufen. Es wohnen gemäss Internet 3000 Aborigines dort. In der Vergangenheit wurden Aborigines, die sich nicht richtig verhielten, das hiess, sich mit einem Weissen eingelassen hatten oder mit Alkohol zu tun hatten oder Anderes auf die Insel verbannt. Viele Menschen aus den verschiedensten Clans und Gebieten kamen so zusammen auf die Insel. Heute wird die Gesellschaft seit 2005 eigenständig verwaltet. Wenn man auch den Sachen glaubt, die in Wikipedia geschrieben stehen, würde man denken dass Palm Island ein trauriger Ort ist, mit vielen Verwahrlosten, Betrunkenen oder drogenabhängigen arbeitslosen Aborigines. Natürlich haben wir nur einen winzigen, kleinen Einblick von den Menschen und dem Leben auf Palm Island mitbekommen, doch wir waren froh darüber, die Entscheidung getroffen zu haben die Insel anzulaufen und uns nicht abschrecken zu lassen.
Wir fuhren am späteren Morgen von der Horseshoe Bay los und hatten ein paar Stunden zu segeln bis Palm Island. Es hätte wie gesagt viele Möglichkeiten gegeben, irgendwo anders zu ankern, doch wir hatten schlussendlich doch Gutes gehört und wollten unser eigenes Bild machen. Am Nachmittag konnten wir in der Casement Bay den Anker werfen. Schon kurz darauf waren wir an Land und auch gespannt, was wir so entdecken werden.
Beim Anlanden mit dem Dinghi waren ein paar Kinder beim Pier, grüssten und machten ihr Ding weiter. Im Dorfzentrum waren viele Menschen vor dem Platz beim Supermarkt versammelt. Wir kaufen dort ein paar Früchte und Gemüse ein. Und wieder, es ist nichts besonderes, alle machen ihr Ding. Doch was mir einfach nicht in den Kopf will ist, warum sehen wir auf dem Festland keine Aborigines? Während der ganzen Monaten in Australien haben wir so viele Schwarze gesehen, man könnte sie an einer Hand abzählen. Aber wir sind nur Besucher und erfahren immer nur stückweise von der ganzen Geschichte.
Unsere Inseltour führte uns mal zuerst in die eine Richtung und dann auf die Andere über den Hügel wieder zurück. Wir begegneten Pferden die irgendwo im Dickicht grasten und ganz vielen friedlichen Hunden. Ein spezieller Ort.
 
Great Palm Island ist eine Aboriginal Community mit dramatischer Geschichte
 
Post Office auf Great Palm Island


Die neue Mauer umsäumt den Strand – es wird investiert auf Palm Island!
Ein typisches Haus auf Palm Island

Diese Familie lebt auf dem Hügel auf Palm Island
Viele Pferde und Hunde trifft man freilaufend auf Palm Island
Auf dem Spaziergang entdeckte Spiegelung im Busch nach Regenfällen
Aussicht über Palm Island bei Niedrigwasser 
 
 
Die «Zoe Bay» mit hoher Dünung, die Nacht vor «Hinchinbrook Island» und eine sympathische Begegnung auf «Dunk Island» 
28. Mai 2017
 
Von Palm Island waren es 30 Seemeilen bis zur «Zoe Bay» an der Ostseite der «Hitchenbrook Island». Wir freuten uns auf eine kurze Segelstrecke und dann uns im klaren Wasser des nahen Wasserfalls der Zoe Bay zu erfrischen! Die Bilder die wir davon gesehen hatten sahen fantastisch aus! Doch dort angekommen gab es einen grossen Schwell in der Bucht, bei dem es unmöglich war zu ankern. Unser Boot hätte hin und her geschaukelt wie ein Schaukelpferd! Ein wenig enttäuscht aber die Umstände akzeptierend drehten wir die Elas wieder aus der Bucht hinaus. Hinter der Hinchinbrook Island, nur nochmals zehn Seemeilen weiter, gab es eine Möglichkeit für uns zu Übernachten.
Etwa fünfzehn Seemeilen weiter war dann die Dunk Island. Wie auf so vielen Inseln an der Ostküste Australiens gab es da ein Ferien-Resort, das von einem Zyklon zerstört worden ist und verlassen ist. Die Häuser schienen noch gar nicht so alt. Daneben gab es eine kleine, hübsche Strandbar und ein Pier. Ein Cruiser Highlight waren die gratis Warm-Dusche! Auf Dunk Island gibt es auch schöne Wanderwege durch den Regenwald auf den Berg und zurück. Wir wurden am Strand von einem dunkelbraunen Hund mit Wolfsblick begrüsst und dieser begleitete uns dann auf dem Weg durch den Regenwald zum nächsten Strand. Ganz irritiert blieb er dann stehen, als wir uns am Strand trennten und nicht mehr zusammen zurückliefen. Ein sympathischer Kerl! (War zwar eine Sie!). Wie sich herausstellte war er der Inselhund und wir hatten viel Spass mit ihm und genossen die Zeit am Strand. Mit schnorcheln war nichts. Es gab zwar ein paar Korallen aber das Wasser war trüb, leider. Great Barrier Reef? Wir wissen dass durch die Zyklone viel «Dreckwasser» von den Überschwemmungen und den Flüssen ins Meer fliesst, welcher sich dann am Meeresgrund setzt. Das könnte ein Grund sein für diese Verhältnisse.
 
Mystischer Spaziergang durch den Regenwald auf Dunk Island
Wir haben eine nette Begleitung bei unserem Strandspaziergang auf Dunk Island

Unser Freund, der Inselhund auf Dunk Island!

Das Resort auf Dunk Island ist von einem Zyklon zerstört worden und nicht wieder aufgebaut worden

Die Strandbar auf Dunk Island war leider schon geschlossen doch hübsch eingerichtet
 
 
Zwei kurze Tagestrips nach «Stephens Island» und zum «Mourilyan Harbour» und ein längerer nach «Cairns»
29. Mai 2017
Zehn Seemeilen vor uns lag die «Stephens Island», die in der Vergangenheit von einem Weissen mit seiner Aborigine Frau bewohnt wurde. Die beiden lebten auf der kleinen Insel von ihrem erfolgreichen Business, bis sie Opfer eines Zyklons wurden. Natürlich inspirierte uns diese Geschichte. An Land erforschten wir die Insel auf Spuren dieser Zeit. Wo war sein Haus gebaut, wo waren die Wege? Doch die Insel ist heutzutage wild überwachsen mit Regenwald und Schlingpflanzen. Und ist ein Vogelparadies! Aber es gab die Möglichkeit in zwei Richtungen dem Ufer entlang über die flachen Steine zu wandern. Es gab viel zu entdecken. 
Am Abend wollten wir wieder mal ein Strandfeuer machen und so das einsame Robinson Crusoe Inselleben zelebrieren! Im warmen Abendlicht vom Sonnenuntergang, unser Boot im Blickfeld und vor uns das Feuer, stiegen auf einmal tausende von Flughunden in den Abendhimmel in Richtung des nahen Festlandes. Die Insel war wohl auch eine gute Brutstätte für diese grossen Fledermäuse.. doch Essen ist auf der kleinen Insel nicht genug vorhanden. So erlebten wir vier eine wundervollen Abend auf «Stephens Island».
Wir hätten gut noch einen Tag bei der netten Insel bleiben können, haben sie ins Herz geschlossen, doch der Plan war 10sm weiter in den «Mourilyan Harbour» zu fahren und dann von da aus am nächsten Tag bei Tagesanbruch die 50sm nach «Cairns» zu segeln.
 
Stephens Island

Rote Mangroven 
Stephens Island ist ganz überwachsen und ein grosses Vogelparadies. Leider können wir dadurch nichts mehr von den Ruinen des früheren Bewohners von Stephens Island mehr entdeckten 

Eine interessante Linie von hartem Granit führt mitten durch die Insel


Beim genauen Hinschauen gibt es im Wasser viel zu entdecken!


Farbenspiel unter Wasser

Eigentlich ist Feuer machen in Australien verboten, doch mit diesem kleinen Instant-Grill kommen wir nicht weit!

Und ein Feuer ist doch immer noch schöner!

 
Von der tollen Stephens Island nach Mourilyan Harbour – auf dem Weg nach Cairns, einem grossen Etappenziel 
30. Mai 2017
6 Seemeilen weiter lag Mourilyan Harbour im Moresby River. Eigentlich viel zu nah für einen Tagestrip, doch von diesem Standort konnten wir die nächste Etappe nach Cairns gut bewältigen. Wir konnten uns am Anker vor Stephens Island Zeit lassen, Schulzeit nachholen und dann am Nachmittag den Anker heben. Das Wetter war immer noch schön, aber es war wieder mehr Wind angesagt. Nach guten zwei Stunden kamen wir zum Mourilyan Harbour, wo es eine grosse Zuckerrohr Fabrik gibt. Für uns war es für den Moment nicht mehr als ein ruhiger, sicherer Ankerplatz. 
Am Morgen bei Tagesanbruch starteten wir unseren Trip nach Cairns. Für uns war Cairns ein grosses Etappenziel, da wir da unseren letzten Grosseinkauf machen werden und unsere Informationen für die Indonesien Rally inklusive unsere Pässe abholen können. Mental ist es für uns dann, mit dem letzten Streckenabschnitt, dem Great Barrier Riff entlang bis zum Cap York,
auch Abschied von Australien. Zuvor sind solche Wegpunkte immer lang in unseren Köpfen, bis sie dann schlussendlich zur Realität werden. Und dies ist immer ein besonderer Moment!
 
Die Zuckerrohrfabrik von Mourilyan Harbour 
Die Ausfahrt von Mourilyan Harbour frühmorgens 
 
 
Cairns, eine Stadt die grösser ist als erwartet und warten auf unsere Pässe und Visas
31. Juni 2017
Unser Trip von Mourilyan Harbour verlief problemlos. Wir konnten wohl bemerken dass das Wetter wieder am umschlagen war, mit jeder Seemeile wurde der Himmel bewölkter. 
Wir fuhren am späteren Nachmittag durch den ausgebaggerten Kanal in den Flusslauf ein. Unser Freunde von der «Surfari» waren auch schon da. Unser Ankerplatz lag ziemlich weit hinten im Fluss, da wo der Seglerclub «Cairns Sailingclub Squadron»lag der unsere Rally-Materialien verwaltet. Ehrlich gesagt, war ich mal zuerst ein wenig enttäuscht. Die Stadt lag zwei Seemeilen entfernt und unser Dinghi war nicht das schnellste. Alles schien mir zumal ein wenig zu sehr «ab vom Schuss» zu sein! Es lagen viele Boote vor Anker oder an Moorings, aber es war kein spannendes Kommen und Gehen zu sehen. Zudem war es unterdessen Grau in Grau.
Nach unserer Ankunft wollten wir aber auf jeden Fall mal noch an Land um uns ein wenig umzuschauen. Surfaris waren auch dabei, uns noch zu einem «Cider» an der Bar des Segelclubs zu treffen. So hatten wir einen netten Abend und einen Eindruck vom Club.
Unser Visa Anfrage beim Indonesischen Konsulat in Sydney verlief nicht optimal. Wir waren in den Whitsunday und ohne Internetempfang unterwegs, währenddessen das Konsulat uns kontaktierte wegen anscheinend fehlenden Dokumenten. Wir müssten noch eine Heiratsurkunde und die beiden Geburtsurkunden der Kinder senden… Welches wir nicht wirklich nachvollziehen konnten, haben wir doch alle unsere Pässe! Aber so war es und weil wir nicht innerhalb von zwei Tagen uns gemeldet haben, kein Internet, sendeten sie die Pässe unabgefertigt zurück nach Cairns! Glücklicherweise gab es da eben im Sailing Club so tapfere Leute, die dann unsere Pässe wieder nach Sydney sendeten! Durch das Hin und Her waren unsere Pässe noch nicht wieder zurück und wir hatten eine Wartezeit vor uns, die mich beunruhigte. Wo waren unsere Pässe? Wir hatten keine Kontaktangaben von den Mitarbeitern des Konsulats und  keine Telefonnummer, die funktionierte. Unsere Pässe waren irgendwo unterwegs und wir konnten nur hoffen, das alles klappte. 
Der nächste Tag war so ein Warte-Tag… Die Kinder hatten ihren Schulauftrag und Kim und ich wollten uns die Füsse vertreten. Warum nicht gerade zu einem Supermarkt laufen und ein paar Dinge einkaufen? Doch beide Supermärkte lagen eine Stunde (!) Fussmarsch entfernt! Aber warum nicht, so liefen wir beide bei windigem Wetter durch Industriegebiete zum «Coles»! Es war nicht gerade ein toller Spaziergang, aber was solls! Wir kamen wieder zurück mit ein paar Leckereien im Rucksack und wurden von einem Typen auf unserem Trip drei mal gesehen. Er hatte sich gedacht, dass wir nur von einem Boot sein können, wer würde sonst mit dem Rucksack durchs Industriegebiet wandern!
Am anderen Tag montierten wir unseren grossen (aber auch nicht so schnellen) Dinghi Motor um damit die zwei Seelmeilen zum City Center zu fahren. Ich glaube das ist der längste Dinghiweg den wir je auf uns genommen hatten! Das Gute war, dass Ken ein schnelles Dinghi hatte und eines unserer Girls mit ihm reiten konnte. Wir ritten dann auf seiner Bugwelle mit und waren so auch ganz zügig und vor allem – mit viel Spass – unterwegs! 
 
Diese schöne Ketsch sahen wir bei der Einfahrt nach Cairns

Warship in Cairns

Lange Dinghyfahrt vom Ankerplatz zur Marina

Meeresfrüchte Restaurant in der Marina
Die Boote ankern in Cairns im breiten Fluss zu beiden Seiten


 
Cairns, die Stadt, die Lagune und der Schlamm-Strand
1. Juni 2017
Einmal beim Center, bekamen wir einen ganz anderen Eindruck von Cairns. Wir konnten unser Dinghi in der Marina festmachen, wo einige teure Yachten lagen und es zwei alte, zu netten Fisch-Restaurants ausgebaute Fischerboote gab. In unmittelbarer Nähe war dann auch die Lagune von Cairns, wo man sich ins Gras legen konnte um sonnenzubaden, zu geniessen und im klaren Wasser zu baden. Daneben Grillstationen, warme Duschen und Toilettenanlage. Diese Art Lagunen gab es schon in Brisbane und in Airlie Beach. Es sind wie öffentliche gratis Badeanstalten mitten in der Stadt. Wenn man den Strand von Cairns kennt, weiss man auch warum sie diese schöne Oase gebaut haben..
Wir zogen gemeinsam mit den «Surfaris» durch die Gegend, assen einen der jährlich als besten Pie von ganz Australien preisgekrönten Pie und original italienisches Ice Cream. Stöberten durch den gedeckten Markt, wo es ein grosses Früchte und Gemüseangebot gab und noch vieles andere mehr. Die Promenade dem Meer entlang war besonders eindrucksvoll: Bei Niedrigwasser war die Sicht auf braunen Schlamm, soweit das Auge reichte! Gemäss einer der vielen Infotafeln wurde zu Beginn des 19Jh. die Einfahrt in den River ausgebaggert und die Natur dadurch nachhaltig verändert. Zuvor gab es in Cairns einen Sandstrand!
 
«Mud Beach» und Lagune in Cairns
Durch das Ausbaggern des Flusses zu Beginn des 19.Jh wurde der Strand nachhaltig verändert
Die Promenade in Cairns 

Für die Wasservögel ist der Schlamm ein Paradies und Krokodile hat es hier ja sowieso!
Zum letzten Mal im «Woolie» einkaufen!


 
Die Ankunft unserer Pässe, noch ein paar Einkäufe mehr und die Weiterfahrt nach Port Douglas
6. Juni 2017
Nach weiteren abwartenden Tagen in Cairns kamen dann unsere Pässe am Montag tatsächlich an. Wir waren erleichtert! Nun konnten wir auch noch mit dem Boot weiter vorne vor der Stadt ankern und von dort aus näher noch ein paar weitere Einkäufe machen – vor allem ist Käse bei uns gefragt! Fünf Kilogramm für die Gefriertruhe und fünf Pack Reibkäse müssen reichen! Auch Wein bunkern wir im Tetrapack, in Indonesien wird mehr ein Bierland sein, Wein gibt es dort weniger. Mit vielen Leckereien das Boot gebunkert, freuen wir uns aber auch, mal wieder auf etwas zu verzichten und dafür anderes zu entdecken und zu geniessen! Die Lebensmittel in Australien waren gut, vielseitig und zu einem guten Preis zu haben.
Nach fast einer Woche in Cairns freuten wir uns auf die Weiterfahrt. Der nächste Stop war schon wieder eine Stadt, das 35sm entfernte Port Douglas.
 
 
Aborigine Art in Cairns

Die Lagune in Cairns ist ein Publikumsmagnet












 
 


 


 

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