24. Fiji

Die entspannte Überfahrt nach Fiji – Silbermeer und die Delfine
Ca. 400sm in vier Tagen
Wir sind am späten Nachmittag am 29. Juli 16 von Tonga abgefahren. Es war angenehm zu wissen, dass es einen recht kurzen Trip sein würde. Wir hatten ja unsere Abfahrt ein bisschen herausgezögert und hofften nun trotzdem für die ganze Strecke noch genügend Wind zu haben. Unser Wettergrib zeigte aber gegen Ende der Passage weniger Wind, wir werden es sehen.
Die ersten vierundzwanzig Stunden waren ganz gut, wir waren nicht so schnell, weil wir gerade ein paar Knoten zuwenig Wind hatten, doch nach dem zweiten Tag frischte er ein bisschen auf, und die paar fehlenden Knoten Wind halfen uns gerade zu einem Knoten mehr Fahrt. Doch wie geahnt, schwächte der Wind am letzten Reisetag wieder ab. Als ich am Morgen früh vor Sonnenaufgang zu meiner Wache antrat, sah das Wasser aus wie Öl und glänzte silbern, ohne das geringste Kräuseln. Als dann die Sonne noch zwischen den rosa Wolken hervortrat, war das eindrückliche Bild perfekt. Auch die Kinder kamen dann nach und nach hoch und waren tief beeindruckt, von dem was sie sahen. Der Wahnsinn war, in diesem Augenbick wo wir alle so hingerissen diese silberne Fläche beobachteten, kamen Delfine. Sie blieben kurz und tauchten und schwammen im kristallklaren Wasser ein paar Minuten mit uns mit und verschwanden danach wieder. So schön hatten wir diese Tiere noch nie gesehen…!
Nach zirka fünfzehn Stunden motoren, am frühen Nachmittag, waren wir vor Fiji. Unser Einklarierungsort ist Savusavu, an der Südküste der nördlichen grossen Insel.

 

 

Einklarieren in Fiji
1. August 2016
Die Einklarierungsprozedur in Fiji ist nahe am Aufwand der Einreisebestimmungen in den Galapagos… Die ankommenden Boote dürfen nicht in den kleinen Fjord mit den Mooringbojen hineinfahren und müssen davor ankern. Es kommen danach drei verschiedene Behördengruppen an Bord: Die Gesundheitsbehörde, der Vertreter der Biosecurity und dann der Zoll. So war unser Schiff wieder mal von vielen Behörden besucht und wir hatten viel zu tun mit diversen Zetteln ausfüllen. Doch es war eine lustige Truppe, vorallem die beiden Frauen vom Zoll. Sie waren dauern am kichern und es war eine entspannte Stimmung doch die ganze Prozedur zog sich über drei Stunden hin! Danach durften wir offiziell an Land.

 

 

Wir sind in Indien!
Savusavu, Anfangs August 2016
In Fiji leben zur Hälfte Menschen indischer Abstammung. So beobachten wir bei unserm ersten Landgang schon viel indische Kultur: Die wunderschönen farbigen indischen Kleider in den Kleiderläden, viele verschiedene Currygewürze in den Supermärkten und auf den Werbeplakaten ist die potenzielle indische Kundschaft abgebildet! Die Inder wurden in der Kolonialzeit von den Europäern zum Arbeiten auf den Zuckerrohrplantagen auf Fiji gebracht. Der andere Teil der Bevölkerung sind Leute melanesischer Abstammung. Die Melanesier haben dunkle Haut und einen Afrolook – dichtes schwarzes Kraushaar das gerade vom Kopf absteht und kommen (soviel ich mitbekommen habe) aus den Regionen Papua Neuguinea, der Australischen Torresstrasse und dem Ostmalaischen Archipel. Es ist unglaublich spannend und auch überraschend zu sehen, wie sich die Kultur und die Menschen auf den diversen Inseln nach Französisch Polynesien unterscheiden. 

 

Die Geschichten vom letzten Hurrican
Im Februar dieses Jahres fegte Hurrican «Winston» über Fiji. Die Menschen in Tonga fürchteten sich zuvor von diesem getroffen zu werden, doch dieser kam zweimal in die Nähe und drehte dann aber ab und traf Fiji in voller Härte. Wir erfuhren von einem Schweizer Schiff, dass hier in Savusavu an einer Mooringboje lag, wie wir nun gerade und von losgerissenen und driftenden Booten stark beschädigt wurde… Wir hatten mit der Crew der «Ulani»schon vor unserer Reise per Mail Kontakt (sie halfen uns in der Vorbereitungszeit mit guten Tips) und nun werden wir sie wohl hier in Fiji kennenlernen! Aber die Stadt scheint in der Zwischenzeit wieder gut aufgebaut worden zu sein, es ist, ausser der total ausgeschwemmten Promenade, nicht mehr viel von dieser Naturkatastrophe festzustellen. Trotzdem kommt dieses Thema hier bei den Menschen, Seglern und Einheimischen immer wieder zum Vorschein.

Shopping in Savusavu – Einkaufsläden mit Waren aus Indien oder China
Seit den Kanarischen Inseln begegneten uns immer wieder, vorallem auch in Französisch Polynesien, die typischen Chinaläden. Voll mit Plastikkrimskrams und allerlei brauchbarem und unbrauchbarem Schnick Schnack: Begonnen bei Werkzeugen und Leim, zu Dekorationsartikeln und Geschirr, von Esswaren bis hin zum Neonfarbenem Nagellack und Parfumes. In Französisch Polynesien waren viele Läden in Chinesischen Händen, was uns immer wieder ein bisschen irritierte. Am krassesten war es aber in Vava’u, Tonga. Dort gab es ausschliesslich relativ unaufgeräumte Chinaläden. Die ortsansässige Bevölkerung musste dort wohl oder übel einkaufen weil es nichts anderes gab.
Hier in Fiji, in Savusavu hat sich das Bild ein bisschen geändert. Die Chinaläden sind verschwunden und viele Waren kommen nun aus Indien. Und so ist es am ersten Tag nach unserem Einklarieren umso spannender, mal jedem Supermarkt einen Besuch abzustatten und zu schauen was es alles so Anderes und Neues zu entdecken gibt! Enttäuschenderweise sind die Produkte nicht so billig wie wir angenommen haben und beim Fleisch und Käse ist die Auswahl unheimlich beschränkt. Aber das ist OK. Wir kommen von unserer Shoppingtour mit anderen Kostbarkeiten zurück – und haben uns wieder mal zwei drei Flaschen Wein gekauft – der ist nämlich seit den Tuamotus ausgegangen! Wieder einmal mehr merken wir dass es eigentlich ein Geschenk ist, wenn man nicht immer alles bekommen kann. Wenn wir dann wieder mal frischen Salat, ein Glas Wein oder feinen Käse kriegen können, ist es ein Fest!

 

Schlemmen
Im Gegensatz zu den Lebensmitteln in den Supermärkten ist das Essen hier in den Restaurants so günstig. Kaum zu glauben, doch für ca. 5 Chf essen wir im Chinarestaurant ein Menü und auch beim Inder kostet es nicht mehr. Da lohnt es sich gar nicht mehr auf dem Schiff zu kochen. Die würzigen Speisen machen Lust auf mehr!

 

Am dritten Tag – Besuch auf dem Schiff
Wir hatten nun eigentlich alles wieder erledigt was wichtig war. Wir konnten unser Gas auffüllen lassen und haben eingekauft. Somit waren wir eigentlich schon wieder startklar. Doch am Nachmittag, wir haben gerade die Schulzeit beendet, klopft jemand zaghaft an unseren Schiffsrumpf: Da kommen zwei fast genau gleichaltrige Mädels wie unsere Töchter, mit ihrem knallgelben Dinghi, unsere Töchter fragen ob sie mit ihnen an Land ein Eis essen gehen wollen. Das ist ja wunderbar! Und Lenja und Neele sind sofort dabei. Die Francis und Eleanor kommen aus den Staaten und sind mit ihren Eltern seit fünf Jahren, auf ihrer 39 Fuss Monohull, unterwegs. Wir freuen uns für die Kinder über die spontane Anfrage der beiden amerikanischen Mädchen und schon sind sie zusammen unterwegs – diesmal müssen sie sich zusammen ausschliesslich englisch unterhalten – uns freuts!

 

Die vier Girls zusammen unterwegs…

 

Der geplante Abfahrtstag und die Menschen von «Del Viento»
Die Kinder hatten zusammen Spass. Und für Lenja war die Begegnung besonders spannend, Eleanor ist nämlich auch Vegetarierin. Die Begegnungen mit anderen Seglerkindern ist immer eine grosse Inspiration, sie erleben einen ähnlichen Alltag. Die beiden Mädchen von «Del Viento» haben noch nie gleichaltrige Mädchen auf ihrer Reise getroffen umso mehr gefiel es ihnen.
Nun, wir wollten ja eigentlich weiterfahren. Doch natürlich brachten wir es nicht übers Herz die neu geschlossene Freundschaft schon wieder zu unterbrechen und so warteten wir mal ab, was an diesem Tag passieren würde.
Am Nachmittag fragten wir bei den «Del Vientos» an, ob die Kinder mit uns mit zum Baden kommen wollten und am Abend alle zusammen Essen. Die Eltern gaben uns ihre Kinder mit einer Selbstverständlichkeit mit, obwohl wir sie da zum ersten Mal sahen. Wir verbrachten einen entspannten Nachmittag, die Kinder kletterten auf Bäume und erzählten sich da oben die Filme die sie gesehen hatten und was sie gerade für Bücher lesen. Wir schnorchelten im recht trüben Wasser und fanden gut getarnte Fische und schöne Muscheln. Zum Schluss kauften wir im Dorf noch eine Familienpackung Eis und Plastiklöffel und verschlangen diese zusammen auf dem Steg sitzend.  
Daraufhin war es schon Zeit für Abendessen und wir trafen die Eltern, Wendy und Michel vor dem Restaurant. 

 

 

Heisse Kartoffeln und Fussball
Es gibt unter Langzeitseglern immer genügend Gesprächsstoff. Wie lange schon unterwegs, wohin geht die Reise, wie macht ihr das mit der Schule…? Wir erfahren, dass «Del Viento» sich auf dem Weg nach Japan befindet und sie da eventuell länger bleiben werden. Wir haben auch schon von anderen Seglern viel Positives über ihr Reiseziel gehört. Spannend. Michael ist Schriftsteller und hält seine Familie mit diversen Schreibaufträgen über Wasser und die Reise am Laufen… Wendy war Kartographin und hat das Homeschooling übernommen. Ihre Kinder waren noch nie in einer Schule, was aber in Amerika gar nicht so unüblich sei. Viele Eltern unterrichten ihre Kinder selber, sie es aus religiösen Gründen oder gesellschaftlichen.
Wir erzählten von unserem Nachmittag und von den am Strand entdeckten heissen Quellen: Da war ein Loch im Sand mit siedend heissem Wasser und die Einheimischen hatten ein Netz mit Muscheln darin am kochen! Wir fanden das so toll: Am Strand, anstatt ein Feuer machen in der heissen Quelle Kartoffeln und Eier kochen! Wendy war auch sofort von der Idee begeistert, als wir ihnen davon erzählten.
Der nächste Tag war wieder wunderbar sonnig und warm. Wir packten uns das geplante Picknick bei den heissen Quellen ein und holten die «Del Vientos» mit unserem Dinghi ab. Der Plan: Kartoffeln ins heisse Wasser und unterdessen Fussball spielen. Für mich als «antispielfreudiger Mensch» ein Gräuel! Aber natürlich bin ich keine Spielverderberin. Und es war lustig – ein Riesenspass! Es gab zum Schreien komische Situationen und – mir wurde gesagt, ich sei ein Naturtalent 😉 Schon bald standen nämlich kleine, feingliedrige braune Kinder am Spielfeldrand und wollten mitspielen. Es waren die fussballgeübten Kinder vom Haus neben dem Spielfeld, ein Mädchen und ein Junge. Und diese waren so schnell und wendig! Schon bald waren wir vom dem nun schnellen Spiel alle fix und fertig und setzten uns mit roten Köpfen in den Schatten.
Auf einmal beobachten wir, wie sich das einjährige Schwesterchen der beiden einheimischen Kinder unter dem Zaun hindurch zwängt, gefolgt von der Mutter. So kamen wir auch mit der Mutter ins Gespräch und wir erzählten von unseren am Strand kochenden Kartoffeln. Darauf hin zeigte sie uns den «richtigen» Kochplatz! Es war eine kleine Anlage, einen Platz mit zwei grossen Stellen wo das Wasser sprudelnd, kochend heiss aus dem Boden kam. Hier wurde jedes Wochenende gekocht oder sogar täglich.
Unterdessen waren aber unsere Kartoffeln wohl auch durch und wir waren alle hungrig. Es war ein Festessen! 

 

Sevusevu, die Manier in Fiji den Dorfchefs Kava mitzubringen und die Touristenfalle
Ein nächster, schöner, sonniger Tag. Wir wollten etwas unternehmen. Mit dem Taxi zum Beispiel einen Wasserfall aufsuchen, zum Beispiel. Die «Del Vientos» waren uch mit der Idee dabei, doch sie würden später nachkommen. Unser Taxifahrer erklärte uns, wir müssten zuerst beim Dorf vorbeifahren und dem Dorfoberhaupt ein wenig Kava, (eine Wurzel, die pulverisiert in Wasser getrunken wird und eine drogenähnliche Wirkung hat) mitbringen. (Dieses Ritual und die Art wie das Geschenk dem Dorfoberhaupt überreicht wird, nennt man «Sevusevu».) Darauf hin würde uns erlaubt, den Wasserfall zu sehen. Gesagt getan. Als der Taxifahrer beim Dorf anhielt, sassen da schon einige Frauen am Boden, vor ihnen diverse Ketten und Schmuck ausgebreitet. Verwundert stiegen wir aus. Eigenartig, sitzten diese Frauen hier den ganzen Tag und warten auf Kundschaft, wo doch vielleicht einen ganzen Tag lang niemand kommt? Aber da haben wir uns wohl getäuscht, es kommen wohl einige Touristen hier angefahren. Nachdem wir die Kava überreicht hatte, der Chef geklatscht und uns willkommen geheissen hatte, meinten die Frauen, wir dürften nun das Dorf ansehen und sollten doch ihren Schmuck betrachten. Beim besten Willen konnten wir nichts finden was uns gefiel, sogar die Kinder konnten nichts entdecken – alles gekaufte Chinaware. Wo wir uns dann bedankten und uns auf den Weg zum Taxi zum Wasserfall machen wollten, riefen uns die Frauen nach, der Wasserfall koste zehn Fijidollar pro Person, was uns dann noch vollständig irritierte.
Nicht nur uns, auch der Taxifahrer war verwundert. Wir hatten keine Lust auf diese Geldmacherei und erklärten dem Taxidriver dass er uns wieder zurückfahren sollte. Dem guten Mann war es auch nicht recht und so fragte er uns, ob er uns zu einem Süsswasserflüsschen fahren sollte, wo wir auch Baden könnten. Natürlich, noch so gerne! So kamen wir trotzdem zu einem schönen Naturerlebnis. Das Wasser war wunderbar angenehm und wir amüsierten uns über die Schwimmkünste der kleinen Frösche die wir am Ufer fingen. Auch der Taxidriver kam so zu einer entspannten Stunde am Fluss – zog seine Stiefel aus und liess die Füsse im Wasser baumeln…
Zurück in Savusavu herrschte ein grosses, buntes Treiben. Viele Menschen tummelten sich ringsum den Markplatz, auch viele Menschen von den Dörfern waren heute hier. Die Fijianerinnen waren allesamt wunderschön angezogen. Wunderbare Kleider mit grossen farbigen Blumenmuster. Jede Frau, egal in welchem Alters, sah darin schön aus!

 

Der Strich durch die Rechnung
Es war einen zwei schöne, erfüllende Tage gewesen. Wir waren uns keinen Moment gereuig, nicht weitergefahren zu sein.
Doch nun beschäftigten wir uns wieder mit unserer Weiterfahrt und bekamen einen dicken, fetten Strich durch die Rechnung. Es war schlecht Wetter angesagt – Dauerregen über mehrere Tage. Das hiess, wir mussten unsere Abfahrt bis auf Weiteres vertagen, was vorallem Kim ziemlich unfroh machte. Dementsprechend waren die nächsten drei Tage trüb, trostlos und langweilig, keine Funkmeldungen – alle Segler blieben im Trockenen und wir vertrieben die Zeit mit Schule machen, welches die Stimmung auch nicht erhöhte.
Nach den zwei «Klostertagen» auf dem Schiff im Regen konnten wir am Dienstag uns dann endlich auf den Weg machen. Ein scheuer Sonnenschein war an diesem Tag zu vermerken. Schon früh machte ich mich auf in die kleine Stadt, um noch frische Waren einzukaufen und die Marina zu bezahlen.
Dann wollten wir natürlich uns noch von unserer neuen Bekanntschaft verabschieden. Wir luden sie noch kurz aufs Boot ein, wo sie dann für uns noch einen tollen Eintrag in unser geliebtes Gästebuch machten – mit Polaroidfoto 🙂 

 

Fragen über Fragen, vor und zurück
Mal einfach auslaufen, wieder in Bewegung kommen, das wollten wir. Der Tag war schon beim Mittag angekommen, somit konnten wir nicht mehr weit fahren und es war auch schon wieder Regen in Sicht. Eine Seemeile weiter warfen wir dann vor einem Ressort den Anker. Das Wetter war wieder sehr trüb und das Wasser leider auch nach dem vielen Regen.
Wir hatten eine ruhige Nacht verbracht. Am Morgen liess uns der aufs Deck trommelnde Regen im Bett liegen bleiben. Wie schön! Eigentlich. Doch unser Ziel war es, so schnell wie möglich auf der Südinsel (wir befanden uns auf der nördlichen Insel) in die Marina zu kommen, um dort unser Ruderproblem beheben zu können. Das war Wichtig.
Doch der Weg dorthin erschien uns zum ersten Mal auf unserer Reise als von zuvielen Hindernissen umgeben. Buchstäblich. Fiji ist nämlich von hunderten Riffen umzingelt! Gerade die Durchfahrt zwischen den beiden Inseln, wo man eigentlich tiefes Wasser vermuten könnte, ist von Riffen und Inseln bespickt. Zu alldem wurden wir noch gewarnt, die Navigationskarten würden nicht stimmen. Das auch noch. Wir planten und wägten ab, planten und wägten ab. Für die Riffdurchfahrten brauchen wir Tageslicht und Sonnenschein…. oder eben offenes Meer, wenn wir in der Nacht fahren. Unser Ziel war aber mehr als eine Tagesetappe weit weg. 
Unser erster Plan, aussen um die Insel herum zu segeln, brachen wir nach einer halben Stunden segeln wieder ab. Zuviel Wind gegenan und grosse Wellen bei grausligem Regenwetter. Also wieder zurück zum letzten Ankerplatz, der wartete zum Glück auf uns! Doch wie weiter wussten wir immer noch nicht genau…
Unser erster Plan, aussen um die Insel herum zu segeln, brachen wir nach einer halben Stunden segeln wieder ab. Zuviel Wind gegenan und grosse Wellen bei grausligem Regenwetter. Also wieder zurück zum letzten Ankerplatz, der wartete zum Glück auf uns! Doch wie weiter wussten wir immer noch nicht genau… 

Gutes Wetter, gute Navigationssoftware und genaues GPS kann in diesem Gebiet nicht schaden!

 

Gute Tips vom «Goldener Morgen» alias «Matin d’Or»
Kurz danach gesellte sich ein Schiff, das wir von der Marina her kannten, zu uns in die Bucht. Wir hatten auch schon ein paar Worte mit dem netten, neuseeländischen Ehepaar gesprochen. By the way: Sie waren beide wohl über siebzig und noch immer zog es sie immer zum Abenteuer Segeln. Sie kamen vor ein paar Wochen auf Fiji an. Nach sieben Wochen Wartezeit auf ein Wetterfenster und einer trotzdem stürmischen, aber schnellen Überfahrt.
Wir funkten sie an und wollten ein wenig über ihre Pläne plaudern, in der Hoffnung, dass sich vielleicht für uns Klarheit ergeben wird. Nachdem wir dann beim Tee auf «Matin d’Or» gewesen waren, kamen wir mit so viel Informationen zurück, dass es uns leicht viel, weitere Entscheidungen zu treffen. Wir waren superglücklich und zufrieden!

Riffkarte mit Wegpunkten…

 

Tagwache um Fünf – Überfahrt zu der Insel «Makogai»
10. August 2016
Eine Tagesreise entfernt lag die kleine Insel Makogai, bei der wir dann eine guten Ankerplatz für die Nacht haben werden. Es hiess um fünf Uhr Tagwache und Anker hoch bei Tageseinbruch.
Wir waren froh dass wir nun wussten, wir unser Weg weiterging: Nach der Nacht in der Bucht vor der Insel Makogaj werden wir in das Riff hineinfahren und die ganze weitere Strecke um die Insel herum im Innern des Riffs befahren. Gemäss den Informationen ist dies der übliche Weg, den die Segler hier zurücklegen. Gut zu wissen!
Die Überfahrt zu Makogai verlief gut, wohl viel Wind sehr stark von vorne im ersten Streckenteil, wo wir den Motor zu Hilfe nehmen mussten, doch danach konnten wir wunderbar segeln. Nach genau zehn Stunden waren wir in der Ankerbucht. Erstaunlicherweise war die Bucht schon von einigen Segelschiffen besucht, auch von einem grossen Schweizer Schiff.

Die Insel Makogai zeigt noch viele Spuren von der Zerstörung des Zyklons vom Februar 16

«Alamic» 

Feri von der Schweizer Yacht «Alamic» und Weihnachten im August
Oftmals sind wir zu schnell unterwegs für gute Informationen des jeweiligen Gebietes. Bis wir alle Geheimtips kennen sind wir wieder weg. Yachten die länger in einem Gebiet verweilen, haben viel Know-how über das Gebiet. In der Bucht von Makogaj waren wir mal so richtig zur richtigen Zeit am richtigen Ort!
Das Schweizer Schiff «Alamic» rief uns am Abend über Funk an, mit einer Einladung zu einem Apero auf seinem Boot. Wunderbar.
Feri ist mit seinem Boot und seinem türkischem Bootsmann seit drei Jahren in Fiji unterwegs. Er kam den verkehrten Weg in den Südpazifik: Vom Mittelmeer durch das Rote Meer zum Indischen Ozean und von da in den Südpazifik. Er war wie wir, nur gerade eine Nacht in der Bucht und das traf sich gut: Sein Bootsmann war in Sachen Computer und Navigationssoftware ein Profi.
Unser brachliegender PC-Computer mit unvollständig nutzbarer Navigationssoftware wurde einem Generalservice unterzogen! Wir bekamen ein neues Navigationsprogramm mit integrierten Tracks (Wegpfaden von anderen Schiffen) das uns in Zukunft helfen soll, auch in schwierigen Gebieten – wie «auf der Autobahn» wie Feri sagt, navigieren zu können. Wir sind hingerissen, es ist für uns wie Weihnachten!
Nun können wir weiterhin Tracks von anderen Booten sammeln. Es ist gut zu wissen, wo andere Boote gefahren sind und man kann den Tracks folgen.
Dies eröffnet uns eine neue Welt, unterwegs auf den Weltmeeren!

Neele bekommt von Feri eine der seltenen «Nautilus» geschenkt und wir einen Gratis-Computerservice

Die entspannte Fahrt um diverse Riffe
Der Tip, an der Küste entlang von der Hauptinsel zu fahren, war perfekt. Wir hatten Glück und das Wetter war zusätzlich noch auf unserer Seite. Wir hatten eine wunderschöne, gemütliche Fahrt unter Segeln bis zu unserm Ankerplatz in einem kleinen, stillen Fjord. Es war wohl eine Fahrt im Zickzack um all die diversen Riffe herum, doch mit unserem neuen Navigationsprogramm und den guten Navionics Karten, war es absolut unproblematisch.
Auch der zweite Tag verlief dementsprechend. Mit ein bisschen weniger Wind und somit ein bisschen mehr motoren, kamen wir in ein einer Bucht, kurz vor der Marina, am Abend entspannt an. Am nächsten Tag haben wir den Termin für die Auswasserung und den Service an unserer Ankerwinsch und dem Ruder. 

Die teilweise karge Küste von Viti Levu, der grossen Südinsel von Fiji


Die Vuda Marina

15. August 2016

Die Vuda Marina ist eine kleine, hübsche Marina auf Viti Levu, der grössten Insel von Fiji. Die Marina ist rund gebaut und hat eine schlaufenförmige Einfahrt und ist deshalb sehr sturmsicher, wie es sich im letzten Februar bewiesen hatte.
Wir alle, ausser Kim, waren freudig erregt hierher zu kommen; Es war aufregend, das Schiff aus dem Wasser zu nehmen, aufregend war es auch, wie es uns mit den Reparaturarbeiten ergehen wird. Natürlich ist es vom ersten Moment an teuer, wenn man in eine Marina/Werft hineinfährt… Das auch der Grund dass Kim nicht wirklich freudig war!
Die Auswasserung verlief ganz schnell und unkompliziert. Man merkte dass die Angestellten dies schon oft getan hatten. Unser Trockenplatz war dann wohl zuhinterst in der Marina, doch unter Palmen mit Aussicht auf das Meer und die Marina, in Luftiger Höhe! Es ist ein bisschen Campingfeeling. 

Reparaturkrimi und andere Schweizer Segler
Wir wurden schon bei der Einfahrt in die Marina von Philipp und Sandra von der «Ulani» begrüsst! Wir haben die beiden über unser Ankommen informiert und uns bei ihnen über die Handwerker hier nachgeforscht.
«Ulani» ist schon seit mehreren Jahren unterwegs. Im Februar kamen sie in Savusavu in den Zyklonsturm «Winston» und sind nun seit mehreren Monaten hier in der Marina, währenddessen ihr Boot repariert wird. Die Beiden haben sich auf eine lange Wartezeit eingestellt und verbringen ihre Tage relaxed. Zumal ihnen nichts anderes übrig bleibt und sie so viele Geschichten erlebt haben, wie die Aufträge in Fiji so ablaufen können, dass sie nichts mehr überrascht! Mehr Geschichten dieser Art folgen…

Weiterer Nervenkitzel
Unser Krimi begann damit, dass wir entscheiden mussten, mit welcher der beiden Firmen wir hier unsere Bearings, die Ruderlager, anfertigen lassen wollten. Eigentlich war es eine ganz kleine Sache, nichts Dramatisches. Und doch, es betrifft eines der wichtigsten Teile des Schiffes.
Aber unsere Geschichte begann eigentlich schon viel früher, genauer gesagt damit, dass wir schon Wochen vorher mit unserem Schweizerischen Beneteau Händler gemailt hatten, um Preise und Lieferfristen für neue Ruderlager ausfindig zu machen. Doch die Auskunft, nach dem ersten Antwortmail, blieb aus. War wohl ein zu kleiner Auftrag, wohl ist es interessanter, neue Boote zu verkaufen? Doch soweit so gut, kein Problem, wir fragen per Mail eine Beneteau Vertretung in Neukaledonien an und bekommen eine, wie wir nun wissen, fünffach (!) verteuerte Preisangabe für die Ruderlager. Somit kamen wir zu dem Entschluss, in Fiji auszuwassern, wohl wissend, dass der Qualitätsstandard nicht der Selbe ist wie zum Beispiel im französischen Überseegebiet Neukaledonien aber voller Zuversicht. Doch wie gesagt – es ist ja keine grosse Sache!

Ruderausbau mit überraschender Entdeckung
Währenddessen wir uns noch am Umhören waren, welche der ansässigen Firmen einen guten Ruf hatte, starteten wir schon mal den Ausbau des Ruders. Das ging ganz gut, bis zu einem gewissen Punkt wo der Metallblock des Autopiloten sich nicht vom Ruderschaft lösen liess. Zu diesem Zeitpunkt fiel dann auch von selbst die Entscheidung, welche von den Firmen an unserem Boot arbeiten wird: Wenn eine der Firmen schon etwas mit einem Boot zu tun hatte, arbeitete die andere Firma an diesem Boot nicht mehr. Und das kam so, weil wir eine der Firmen anfragten, kurz einen Blick auf unser festsitzendes Ruder zu werfen – damit wir beim Selbstausbau nichts kaputt machen! Aber wir waren absolut auf dem richtigen Weg und kurz darauf war das Ruder herausmontiert und wir staunten über unseren Fiberglas-Ruderschaft, normalerweise sind diese aus Metall gefertigt. 

In Lautoka mit einer weiteren Überraschung
Trotz den immer mehr werdenden Geschichten über schiefgelaufene Bootsarbeiten, waren wir mehrheitlich zuversichtlich, was unsere Arbeiten anbelangte. Aber ganz wohl war uns trotzdem nicht. Mit jedem Tag wo wir da waren, erfuhren wir «nette» Geschichten über Bootsarbeiten.
Sie kamen unseren Ruderschaft ausmessen. Dann kamen sie nochmals, zwei junge Herren in Schale. Und sie meinten, sie müssten das Ruder mit in ihre Werkstatt nehmen, für genaue Vermessung… Im ersten Moment waren wir beruhigt, doch – die machen einen guten, soliden Job. Aber unser Ruder wurde dann von zweien Arbeitern abgeholt und achtlos auf den Anhänger geladen, aber nicht ohne sie danach von uns auf die nötige Sorgfalt hingewiesen zu haben.
Unterdessen machten wir entspannt einen Ausflug in die nächste Stadt, nach Lautoka, wo sich auch unsere Firma befindet.
Lautoka ist wenig grösser als Savusavu, aber vom Stil her sehr identisch. Kunterbunte Läden, vom Hardwareshop bis zum indischen Kleiderladen zum chinesischen (oder auch manchmal indischen) Gemischtwarenladen, der von Geschirr bis Teppiche alles günstig anbietet. Nichts für ordnungsliebende, qualitätsbewusste Gemüter, eher für Menschen mit ausgeprägten Stöbergeist!
Nach unserer Entdeckungs- und Shoppingtour wollten wir noch bei unserer Fima vorbeischauen, die unsere Ruderlager herstellt, einer Mechanischen Werkstatt. (Da meine Brüder und Vater in dieser Branche arbeiteten, war es lustig für mich mir vorzustellen, wie diese Firma im Fiji Stil auf sie wirken würde!)
Wir traten ein, über einen Vorplatz, wo schon diverse Metallgestänge, -platten und -teile wild durcheinander  – mitunter auch unser Ruder –  umherlagen. Als mich Kim darauf aufmerksam machte, «da liegt unser Ruder» glaubte ich an einen Witz: Kaum möglich, dass ein noch in Verwendung stehendes Ruder so gelagert werden würde, wenn, dann ein ausrangiertes. Doch es war wirklich unser Ruder, und beim näheren Betrachten, fanden wir einen tiefen Hick im Fiberglasschaft vor. Schockiert betrachteten wir den Schaden. Es fehlte ein ganzes Stück vom Polyesterharz, das musste ein heftiger Schlag gewesen sein.
Dann gesellte sich mal ein Arbeiter zu uns und später noch der Vorarbeiter, doch viel zu sagen zum Schaden hatten sie nicht! Noch immer entsetzt von unserer Entdeckung gesellte sich ein Mann, den wir von der Marina her kannten, hinzu. Dieser ältere Neuseeländer hatte mit seinem grossen Motorboot über vier Monate lang in Savusavu, nach dem Sturm Boote von den Riffen wieder ins Wasser gezogen. (Was ihm bei den ansässigen Fischern, die Profit daraus machen wollten, keine Freunde einbrachte, im Gegenteil.) Dabei wurde seine Antriebswelle zerstört, das war auch der Gund war, warum wir ihn in dieser Firma antrafen. Er war versöhnlich gestimmt, er wolle uns dies wieder Reparieren, meinte er.

 

Metallwerkstatt in Fiji

Da liegt unser Ruder…

Da kommt alles polstern zu spät!

Eine der vielen Runden mit Diskussionen um unser Ruder

 

Nett gemeinte Hilfe und Ignoranz des indischen Geschäftsführers
Es war uns klar, dass der Ruderschaft noch tiefere, nicht sichtbare Spuren des Schlages davongetragen haben könnte. Doch wir gaben uns vorerst mal mit dem Angebot von Alistair, dem Neuseeländer der mal Bootsbauer gelernt hatte, das Ruder zu flicken, zufrieden.
Das Gegenteil von Zufrieden machte uns die Reaktion des Geschäftsführers: «Its not my problem» meinte dieser lakonisch. Nicht schlecht! Unterdessen haben wir eine Menge gelernt, über Firmenführung und Politik im Zweitweltland Fiji:
Die gesamte Politik liegt in den Händen der originalen fijianischen Bevölkerung. Das Land gehört ebenfalls hauptsächlich den ursprünglichen Familien. Die vor mehreren Generationen nach Fiji gebrachte indische Bevölkerung, besitzt hingegen fast das gesamte Business auf den Inseln. Es herrscht also eine gewisse Konkurrenz und Korruption im Land. Die Hoffnung ist, dass sich die beiden Völker im Laufe der Zeit immer mehr vermischen und so die Bevölkerung wieder mehr Einheit verspüren kann.
Natürlich ist das nur ein ganz kleiner Einblick, den wir von Schwierigkeiten und Gepflogenheiten dieser Insel erhaschen konnten, doch, wir erlebten hautnah, wie mit der Verantwortung gegenüber Kunden bei einer gewissen indischen Metallwerkstatt in Fiji, umgegangen wird: Sie wird nämlich einfach ignoriert! 

Gemüsemarkt in Lautoka

Eineinhalb Wochen ein Hin und Her
Wir liessen unser geliebtes Ruder wieder zurück zur Marina transportieren. Dort schliff Alistair mal vorsichtig die Stelle aus, wo der Hick war. Was wir darunter entdeckten, liess viele Vermutungen und Spekulationen entstehen: Es kamen zwei 5mm Tiefe Spälte zum Vorschein. Wie tief sind diese, wie ist das Ruder gebaut, hat es Metall im Innern? Kann es repariert werden und wann, wie?
Was danach folgte war unvergesslich: Wir standen in den nächsten eineinhalb Wochen jeden Tag mehrmals, mit immer wieder anderen Menschen, manche Fachmänner und manche nicht – um unser Ruder herum. Reparaturen wurden vorgeschlagen und wieder verworfen, mit der immer wiederkehrenden Befürchtung: «so we will design a weakpoint…. » (so erschaffen wir einen Schwachpunkt…). Das will niemand über das eigene Ruder hören!
Auch dass wir zirka vierzig E-Mails an Beneteau-Dealer der ganzen Welt sendeten, half uns nicht weiter. Antwort bekamen wir gerade mal von etwa Dreien. Darunter auch eine nette Firma aus Österreich, welche sich dann unserem Problem sehr freundlich, annahm. Doch, nach eineinhalb Wochen Diskussionen – wir waren es leid – entschieden wir uns schlussendlich, kein Risiko einzugehen, und ein neues Ruder zu bestellen. Uff – endlich eine Entscheidung, das machte das Leben wieder einfacher! 

Eine teure Marina!
Wie vor der Einfahrt von Kim befürchtet, ist unser Aufenthalt zu einem sehr teuren Aufenthalt geworden: Mehr als einen Monat das Schiff auf dem Trockendock und ein neues Ruder, inklusive zwei neuen Ruderlagern, diese hatten wir nämlich nochmals bestellt, zusätzlich zu den bereits angefertigten unserer fijianischen Lieblingsfirma, weil es ja passen muss! Um eine Entschädigung für den angerichteten Schaden kämpften wir vergebens – keine Chance gegenüber der indischen Geschäftstaktik die heisst, abweisen und ignorieren.

Brian von Blue Raven am Antifouling vorbereiten

Neele beim Segelunterricht in der Marina

Und doch sind wir glücklich!
Wir haben so viele Geschichten gehört, während unserem Marinaaufenthalt. Alle insgesamt zum Schreien komisch – wenn man nicht beteiligt ist!. Zum Beispiel, einer wunderschönen, schwedischen 60 Fuss Segelyacht wurde der Propeller gereinigt und dabei die Kante verletzt. So wurde die Kante einfach wieder abgeschliffen, bis der Hick fort war. Die Folge daraus war, dass der Propeller nicht mehr ausgewuchtet war, und das ganze Boot bei 1500 Touren anfing zu vibrieren. Der Propeller musste wieder entfernt werden und nach Neusseeland, zum neu justieren, gesendet werden. Die Yacht war schlussendlich auch über einen Monat in der Marina. Oder die Geschichte von Alistair: Er konnte eine schlecht gemachte Arbeit nicht akzeptieren und hatte diese nicht bezahlt. So rückte die Firma ganz einfach ein Teil seines Motorbootes nicht mehr raus und behielt es unter Verschluss. Ulani hatte auch ein Erlebnis, das den «Way of Life» der Vuda Marina zeigte: Das Team des Auswasserungskranes wollte in Ruhe zu Mittag essen, währenddessen das Team der Lackierungsfirma an Ulanis Boot, mit dem Kompressor, das Boot mit Zweikomponentenlack spritzte. Der Kompressor kurzerhand ausgeschaltet, mitten während des Spritzens!
Doch solche Geschichten sind nicht wirklich toll. Aber es sind auch Geschichten vom Seglerleben. Froh, wenn das Boot in Ordnung ist und nicht daran gearbeitet werden muss. Oder wenn, dann kann es kaum wundern, dass viele Segler kleine «Alleskönner» sind und niemanden an ihr Boot heranlassen, wenn nicht unbedingt nötig. Und doch auch wieder dankbar um Plätze wie diese, wo doch einiges mehr an Bootsarbeiten verrichtet werden kann, als anderswo.
Wir hatten mir unserer Geschichte das Glück, dass wir nicht die Zeit in der Marina mit Arbeitsüberwachungen verbringen mussten und auch noch andere Erinnerungen in Fiji als nur an die Marina haben.
Dann fassten wir fassten den Plan – und hauten finanziell nochmals einen drauf – die fünf Wochen Wartezeit für das neue Ruder mit einer Reise nach Neuseeland zu verkürzen! Und so kommen wir noch zu einer Facette unserer Reise, mit der wir nie gerechnet hätten: Neuseeland mit dem Camper zu entdecken!


Sonntagsausflug in den Orchideengarten «sleeping giant» mit Philipp und Sandra von der Ulani

Korrekt bekleidet für den Besuch des indischen Tempels…

Die Hauptatrraktion waren die jungen Kätzchen!

Oder der Spaziergang den Bahngeleisen entlang zum nächsten Strand mit Überraschung:
Der Zuckerrohrzug hielt an und nam uns ein Stück mit!

Und dann noch einen kleinen Ritt über den Strand, was Neele besonders freute!


EIN PAAR STUNDEN IN LAUTOKA…

Text von Lenja Elin Kaufmann, August 2016
Am Morgen beim Frühstück, kam Mama plötzlich mit der Idee, dass ich und sie zusammen nach Lautoka gehen, um Leintücher für das Bett meiner Eltern zu kaufen. Ich war einverstanden. Ich ging nur noch schnell meine Zähne putzen, dann gingen wir mit einem Sack für die Einkäufe und Busgeld bewaffnet zu dem Baum, der als Bushaltestelle diente. Wir sassen auf weissen Steinen und warteten auf den Bus. Als er nach 15 Minuten fast da ist, parkt ein elegantes Auto, mit Seglern drin vor uns, die sagen, dass sie uns bis in die Stadt mitnehmen könnten. Wir willigten ein und standen wenig später mitten in der Stadt. Im ersten Laden hatten sie nur zu schmalen Stoff, darum gingen wir wieder auf die Strasse. Gegenüber von uns hatte es einen Secondhand Kleiderladen, der sehr günstig war, deshalb gingen wir rein. Kleider, Kleider und nochmal Kleider, ich ging sie alle durch, auf der Suche nach einem schönen blauen T-Shirt. Als wir ein wenig später den Laden verliessen, hielt ich zwei blaue T-Shirts in der Hand. Und weiter ging es, von einem Kunterbunten, glitzernenden, nach Räucherstäbchen stinkenden Laden, zum Anderen. Um die Mittagszeit gingen wir in ein kleines Indisches Restaurant. Dort bestellten wir frittierte, für mich sehr scharfe Kugeln, Jogurtsuppe, Reis,und Erbsen. Alles so scharf, dass ich immer ein Erbschen und einen grossen Löffel Reis zusammen essen musste. Dann ging es auch schon weiter: In einem Möbelladen fand Mama ein Leintuch für das grosse Bett. Und im nächsten Laden fanden wir auch noch farbig gemusterte Leintücher zum Zudecken, da wir seit Las Palmas Spitalleintücher benutzten! Im selben Laden bekam ich auch noch einen lang ersehnten, blaugelb gestreiften Beach Volleyball. Eigentlich wollten wir jetzt Heim gehen, wir hatten alles. Aber ein Blick auf die Uhr zeigte, dass wir viel zu früh fertig waren, da der Bus erst zwei Stunden später fuhr. So schlenderten wir noch über den Gemüsemarkt, gingen in den Supermarkt und warteten den Rest der Zeit im Bus. Während der Fahrt, füllte sich der Bus zunächst mit kleinen Moslem Kindern mit Kopftuch und Hütchen und später mit älteren Indischen oder Fiji Kindern ,die mit weissen Schürzen bekleidet waren. Zwischendurch zeigte ein kleines Mädchen Mama ihre Hausaufgaben und es hupte einem ein Lastwagen ins Ohr.

 


 

 

2 Antworten zu “24. Fiji

  1. Bin gerade von meinerRundreise wieder in Südafrika angekommen und kurz vor Port Elizabeth von wo ich wieder nach Hause fliegen werde. Hier ist wieder gutesWIFI so das ich Eueren spannenden Reisebericht lesen konnte. Mit dem Womo reisen ist sicherlich etwas einfacher als mit dem Segelschiff. Doch Risen ist einfach toll und ich freue mich mit Euch, das alles so gut läuft. Liebe Grüße Und spannende weitere Abenteuer. Rolf

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